Was aus den Schlecker-Frauen wurde Umschulungen klappen nicht
02.10.2012, 03:45 Uhr
Schlecker-Frauen sollten sich zu Erzieherinnen umschulen lassen, empfahl die Ministerin Ursula von der Leyen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Nur 81 von knapp 23.000 ehemaligen Schlecker-Frauen werden in einer mehrjährigen Umschulung zur Erzieherin oder Altenpflegerin ausgebildet. Der Vorschlag von Sozialministerin Ursula von der Leyen ist so gut wie nicht umsetzbar. Eine wesentliche Hürde ist die Dauer der Ausbildung und die höchstmögliche Förderungsdauer durch das Arbeitsamt.
Der Vorschlag von B undesarbeits- und -sozialministerin Ursula von der Leyen, arbeitslose Schlecker-Frauen zu Erzieherinnen und Altenpflegerinnen umzuschulen, erweist sich laut einem Zeitungsbericht in der Praxis als nahezu unmöglich. Nur 81 der knapp 23.000 arbeitslos gemeldeten ehemaligen Beschäftigten absolvierten eine mehrjährige Umschulung, etwa zur Erzieherin oder Altenpflegerin, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine bislang unveröffentlichte Statistik der B undesagentur für Arbeit (BA). Laut "SZ" ist es die erste Erhebung, was aus den Schlecker-Frauen wurde.
Etwa 97 Prozent der knapp 23.000 von der Schlecker- und Ihr Platz-Pleite Betroffenen sind Frauen, r und ein Viertel von ihnen hat bislang eine neue Arbeit gef unden. 3950 haben sich laut der Zeitung bei den Arbeitsagenturen ganz abgemeldet, weil sie in Mutterschutz gingen, vor der Rente stehen oder keine Leistungen erhalten, etwa weil ihr Ehepartner zu viel verdient. Nach Angaben von BA-Vorstand Raim und Becker absolvierten bislang 10.000 Betroffene Weiterbildungsmaßnahmen.
Die von der Ministerin geforderte Umschulung zur Erzieherin scheitert dem "SZ"-Bericht zufolge häufig an den Vorgaben: So dürfe die B undesagentur eine Umschulung maximal zwei Jahre fördern - die Ausbildung von Erzieherinnen dauere jedoch drei Jahre. Wer das dritte Jahr bezahlen muss, ist demnach zwischen B und und Ländern umstritten. Nur in Einzelfällen sei bislang eine Lösung gef unden worden.
Quelle: ntv.de, AFP