Politik

SPD-Anhänger unzufrieden Union punktet in Koalitionsverhandlungen

Am Dienstagnachmittag trifft Angela Merkel in der SPD-Zentrale ein.

Am Dienstagnachmittag trifft Angela Merkel in der SPD-Zentrale ein.

(Foto: REUTERS)

Die Koalitionsverhandlungen sind ein Erfolg - zumindest für CDU und CSU. Eine relative Mehrheit der Bürger meint, dass sich die Union bislang mit mehr Positionen durchsetzen konnte als die SPD. Das sehen auch die Anhänger der Sozialdemokraten so.

Das hatte sich die SPD so schön überlegt: Mit einem Mitgliedervotum wollten die Sozialdemokraten der Union Zugeständnisse abtrotzen. Doch eine Forsa-Umfrage für RTL zeigt: SPD-Anhänger sehen die Union bei den Koalitionsverhandlungen klar im Vorteil.

Demnach haben 36 Prozent der Deutschen den Eindruck, dass die Union bei den Koalitionsverhandlungen bislang mehr Positionen durchsetzen konnte. Nur 14 Prozent denken, dass das der SPD besser gelungen ist. 21 Prozent der Befragten meinen, beide Parteien hätten sich etwa gleich gut geschlagen.

Auffällig ist, dass diese Einschätzung auch von den Anhängern von Union und SPD geteilt wird. Unter den Unionswählern sehen 37 Prozent ihre Partei im Vorteil, nur 11 Prozent denken dies von der SPD. Bei den sozialdemokratischen Wählern haben zwar immerhin 21 Prozent den Eindruck, dass die SPD mehr Positionen durchsetzen konnte. Allerdings meinen 33 Prozent, dass dies der Union gelungen ist.

In der Sonntagsfrage tut sich nicht viel

Für das Mitgliedervotum der SPD verheißt diese Umfrage nichts Gutes. Wenn die Parteimitglieder in dieser Urabstimmung eine ähnliche Bilanz ziehen wie die Wähler jetzt in der Umfrage, würde es knapp. SPD-Chef Sigmar Gabriel scheint sich darüber im Klaren zu sein: Auf dem SPD-Parteitag in Leipzig hatte er am vergangenen Wochenende vehement für die Große Koalition geworben, obwohl die Verhandlungen bislang noch arg stocken.

Unterdessen legt der wöchentliche "Stern"-RTL-Wahltrend nahe, dass auch die von der Union aufgebaute Drohkulisse der Neuwahlen kein sinnvoller Ausweg wäre. Denn viel tut sich in dieser Umfrage nicht: Alle im Bundestag vertretenen Parteien verharren in dieser Woche auf ihrem Wert der Vorwoche. Allein die Grünen legen um einen Punkt auf 10 Prozent zu.

Piraten verlieren einen Punkt

CDU und CSU liegen weiterhin bei 41, die SPD bei 24 und die Linke bei 10 Prozent. Wie bereits im aktuellen Bundestag hätten SPD, Grüne und Linke damit eine rechnerische Mehrheit. Sollte die FDP die Fünf-Prozent-Hürde überspringen, läge allerdings Schwarz-Gelb knapp vorn - dies gilt selbst dann, wenn die dazu notwendigen Gewinne der Liberalen auf Kosten der Union gehen würden.

Im "Stern"-RTL-Wahltrend kommt die FDP jedoch unverändert auf 4 Prozent. Die ebenfalls nicht im Bundestag vertretene Alternative für Deutschland (AfD) kommt trotz innerparteilicher Querelen weiterhin auf 5 Prozent. Und dann sind da noch die Piraten: Ihr Überleben erscheint derzeit zweifelhaft. Auf 2 Prozent kommt die Piratenpartei in der Umfrage von Forsa derzeit noch, das ist ein Minus von einem Punkt im Vergleich zur Vorwoche.

Quelle: ntv.de, hvo

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