Politik

Ohne Verordnung zum Masseur Union will Therapeuten besserstellen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Wenn Rückenschmerzen plagen, können Patienten künftig womöglich bald ohne Umwege zum Physiotherapeuten. Das sieht zumindest ein Positionspapier der Union vor. Die Bundestagsfraktion hat vor, Therapeutenberufe deutlich aufzuwerten - auch finanziell.

Die Union will die Stellung von Physiotherapeuten, Logopäden, Masseuren und anderen sogenannten Heilmittel-Erbringern deutlich aufwerten. Einem Positionspapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zufolge sollen sie mehr Geld bekommen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

Zudem sollen sie künftig auch frei und ohne ärztliche Vorgabe darüber entscheiden können, welche Anwendungen ihre Patienten brauchen. Die Union wolle sogar erproben lassen, dass sich Patienten auf Kassenkosten direkt an ihre Therapeuten wenden können, ohne vorher zum Arzt zu gehen.

Hierzulande schreibe der Arzt dem Therapeuten vor, welche Anwendung der Patient erhalten solle. Dies führe häufig zu Konflikten, weil die Therapeuten oftmals andere Methoden für geeigneter halten, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Union will Ausbildungsstandards anheben

Erste Erkenntnisse aus Feldstudien deuten laut Union zudem darauf hin, dass eine Blankoverordnung sogar Geld sparen würde: Wenn die Ärzte den Therapeuten keine Vorgaben machen, verringere sich die Zahl der Anwendungen.

Zudem lindere mehr Verantwortung für Therapeuten den Ärztemangel: Niedergelassene Mediziner sparten dadurch schlicht Arbeit und hätten mehr Zeit für die Behandlung ihrer Patienten.

Studien zeigen laut Union auch, dass der Patient stärker von Leistungen profitiere, die etwa sein Physiotherapeut vorschlägt. Zudem erhöhe der breitere Entscheidungsspielraum auch die Zufriedenheit der Therapeuten mit ihrer Arbeit.

Mit einer schnellen Umsetzung der Reform ist nicht zu rechnen. Die Union will mit Ausarbeitung und politischen Verhandlungen darüber erst im Jahr 2016 beginnen. Nötig sei auch die Anhebung der Ausbildungsstandards bei Therapeuten.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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