Politik

20 Tote bei Angriff auf Hilfskonvoi Uno stellt Hilfslieferungen nach Syrien ein

Der Angriff auf den Uno-Hilfskonvoi wird drastische Konsequenzen für Syriens Zivilbevölkerung haben.

Der Angriff auf den Uno-Hilfskonvoi wird drastische Konsequenzen für Syriens Zivilbevölkerung haben.

(Foto: REUTERS)

Die Lage in Syrien verschärft sich erneut: Nachdem die Waffenruhe gescheitert ist, kündigt nun die Uno an, keine Hilfslieferungen mehr in das Land zu schicken. Zuvor hat ein Luftangriff auf einen Konvoi etwa 20 Menschenleben gefordert.

Nach dem Angriff auf einen Hilfskonvoi in Syrien stoppen die Vereinten Nationen vorerst alle ihre Hilfslieferungen in dem Bürgerkriegsland. Dies teilte ein Sprecher des Uno-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha) in Genf mit. Das Leid für die Zivilbevölkerung des Lanes droht damit noch größer zu werden. Zuvor war ein Hilfskonvoi westlich von Aleppo aus der Luft angegriffen worden, nach Angaben des Roten Kreuzes wurden dabei etwa 20 Menschen getötet. Der Hilfskonvoi, der nach Angaben des Ocha-Sprechers vor allem Hilfsgüter der Uno transportierte, war westlich von Aleppo aus der Luft angegriffen worden. Außerdem seien mehrere Zivilisten getötet oder verletzt worden.

Die Lastwagen gehörten zu einem Konvoi von insgesamt 31 Fahrzeugen der Uno sowie des Roten Halbmonds, die 78.000 Menschen in der Ortschaft Orum al-Kubra versorgen wollten. Mindestens 18 Lastwagen wurden beschädigt.

Zusammenarbeit zwischen USA und Russland fraglich

Die Uno hatte mit Abscheu und Fassungslosigkeit auf den tödlichen Luftangriff reagiert. Sollte sich der Angriff vorsätzlich gegen die Helfer gerichtet haben, "dann läuft dies auf ein Kriegsverbrechen hinaus", sagte der Chef der Uno-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien. Uno-Vertreter hatten betont, dass der Hilfskonvoi in intensiven Verhandlungen mit den Konfliktparteien vorbereitet worden und klar als humanitärer Transport gekennzeichnet gewesen sei.

Gleichzeitig bestand kaum noch Aussicht auf eine Wiederbelebung der Feuerpause, die die syrische Armee nach einer Woche für beendet erklärt hatte. Zu verhärtet erschienen die Fronten zwischen den USA und Russland, die in Syrien unterschiedliche Konfliktparteien unterstützen. "Die Hoffnung auf eine Erneuerung der Waffenruhe ist gering", sagte ein Kreml-Sprecher in Moskau. Das Außenministerium in Washington stellte die künftige Zusammenarbeit mit Russland offen in Frage.

Gefechte flammten nach russischen Angaben in Aleppo auf, wo Hunderttausende Menschen seit Monaten ausharren und Lebensmittel und Trinkwasser knapp werden. Syrische Regierungstruppen schlugen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe einen Angriff von Rebellen am nördlichen Stadtrand zurück, wie die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau meldete. 40 Aufständische seien getötet worden. Am Montag wiederum beschossen nach Angaben der Opposition syrische oder russische Kampfflugzeuge Rebellen-Gebiete in Aleppo und Dörfer westlich der Stadt. Dabei habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP/dpa

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