Politik

Was geschah in al Kibar? Uranspuren in Syrien entdeckt

Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA haben in Syrien auf dem Gelände eines im vergangenen Jahr von der israelischen Luftwaffe zerstörten Gebäudes Spuren von Uran entdeckt. Das bestätigten westliche Diplomaten in Wien. Israel und die USA haben Damaskus vorgeworfen, auf dem Gelände bei al Kibar – eventuell mit Hilfe nordkoreanischer Techniker – an einer Produktionsstätte zur Herstellung von spaltbarem Material gebaut zu haben.

Die IAEA-Experten hätten die Uranspuren bereits bei ihrem ersten Besuch des Geländes im Juni dieses Jahres nachgewiesen, hieß es in Wien. IAEA-Chef Mohammed el Baradei wird demnächst seinen Report über die Ergebnisse der Untersuchung dem Gouverneursrat der Atombehörde übermitteln, der am 28. November in Wien zusammentritt.

Die israelische Luftwaffe hatte die Baustelle im September 2007 bombardiert und das Gebäude zerstört. Washington hatte der IAEA erst Monate später Geheimdienstmaterial zur Verfügung gestellt, das die US-Vorwürfe untermauern sollten. Damaskus gestattete daraufhin Inspekteuren der UN-Behörde erstmals die Untersuchung des bombardierten Geländes.

Diplomaten, die bei den UN in Wien akkreditiert sind, wiesen am Montag darauf hin, dass die Entdeckung von Uranspuren nicht automatisch bedeute, dass Syrien in al Kibar atomaren Brennstoff oder angereichertes Uran gelagert habe. Allerdings habe es sich bei den entdeckten Spuren "nicht um Natur-Uran" gehandelt. Es gebe jedoch mehrere Möglichkeiten, wie die Spuren dorthin gelangt sein könnten.

Damaskus hat in den vergangenen Monaten immer wieder betont, dass es sich bei der Anlage von Al Kibar um ein normales militärisches Gebäude gehandelt habe und man weder Urananreicherung noch den Bau von Atombomben plane.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen