Politik

Saddams Ex-Vize nicht gefasst Versteck von Al-Duri entdeckt

Entgegen ersten Berichten haben irakische und US-Truppen nicht den ehemaligen Vize des irakischen Diktators Saddam Hussein gefasst. Zwar habe man Isset Ibrahim al-Duris Unterschlupf entdeckt, nicht aber den Mann gefangen nehmen können, heißt es. Auf Al-Duri ist ein Kopfgeld von 10 Million Dollar ausgesetzt.

Al-Duri im Jahr 2003.

Al-Duri im Jahr 2003.

(Foto: dpa)

Verwirrspiel um den früheren Saddam-Vize im Irak: Irakische und amerikanische Soldaten haben bei einem Einsatz im unwegsamen Gebirge von Hamrin zwar den Unterschlupf des früheren Stellvertreters von Saddam Hussein entdeckt, doch wurde Isset Ibrahim al-Duri entgegen ersten Berichten doch nicht gefasst. Auf Al-Duri, einen der einflussreichsten Köpfe des Saddam-Regimes, ist ein Kopfgeld von 10 Million Dollar ausgesetzt. Arabische Medien hatten in den vergangenen Jahren mehrfach fälschlich berichtet, Al-Duri sei entweder getötet oder festgenommen worden.

Bei dem Einsatz wurde nach Polizeiangaben lediglich die Höhle gefunden, in der sich Al-Duri zuletzt versteckt hatte. Die Zeitung "Al-Sabah al-Dschadid" hatte zuvor berichtet, Isset Ibrahim al-Duri sei irakischen und US-Soldaten bei der Suche nach Verstecken des Terrornetzes Al-Kaida ins Netz gegangen. Die Operation erfolgte in der Gebirgsregion von Hamrin, 75 Kilometer nordöstlich von Bakuba. Bakuba ist die Provinzhauptstadt von Dijala.

Al-Duri war vor dem Sturz des Regimes durch die US-Armee im Frühjahr 2003 stellvertretender Vorsitzender des von Saddam geleiteten Revolutionären Kommandorates. Er lebt seither als Kommandeur einer Gruppe von Aufständischen im Untergrund. Saddam war während des Krieges untergetaucht. Im Dezember 2003 spürten ihn die US-Truppen in einem Erdloch nahe Tikrit auf. Nach einem Prozess in Bagdad endete Saddam drei Jahre später am 30. Dezember 2006 am Galgen.

Al-Kaida bestätigt Tod von Anführern

In Bakuba fasste die irakische Polizei nach eigenen Angaben elf Gesuchte, darunter den Al-Kaida-Anführer Abu-Ibrahim, nach dem mehr als ein Jahr gefahndet worden sei. Er sei bei einer Serie von Aktionen gegen Terrorverdächtige in der nordöstlich von Bagdad gelegenen Region festgenommen worden.

Bei einer Serie von Terroranschlägen waren in der irakischen Hauptstadt Bagdad am Freitag 63 Menschen getötet und 180 verletzt worden. Irakische Beobachter vermuten, die Anschlagserie könnte eine Racheaktion der Al-Kaida-Terroristen sein, nachdem die irakischen Sicherheitskräfte und die US-Armee in den vergangenen Wochen mehrere Anführer des Terrornetzwerks getötet hatten. Die meisten der Opfer vom Freitag waren Schiiten, die sich zum Gebet versammelt hatten.

Al-Kaida bestätigte unterdessen auf islamistischen Internetforen den Tod zweier wichtiger Anführer im Irak vor knapp einer Woche, wie der Sender Al-Arabija berichtete. Die beiden Top-Terroristen, der Ägypter Abu Ajjub al-Masri und der Iraker Abu Omar al-Bagdadi, waren bei einer gemeinsamen amerikanisch- irakischen Militäraktion in der Provinz Salaheddin getötet worden.

Quelle: ntv.de, dpa

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