Politik

Politisches Motiv Video mehrere Tage alt

Das neue Video mit den beiden deutschen Geiseln im Irak ist einem Zeitungsbericht zufolge vermutlich mehrere Tage vor seiner Veröffentlichung aufgezeichnet worden. Eine kriminaltechnische Analyse der Aufnahmen durch das Bundeskriminalamt habe ergeben, dass das Video wohl zwischen dem 20. und 25. März entstanden sei, berichtet die "Bild"-Zeitung.

Die Experten glaubten sogar, die Aufzeichnung auf den 24. oder 25. März eingrenzen zu können. Veröffentlicht wurde das Video nach Angaben des Auswärtigen Amtes in der Nacht zum Dienstag.

Von einem aktuellen Lebenszeichen könne daher nicht die Rede sein, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es sei tatsächlich von einem politischen Motiv der Entführung auszugehen.

Die Bundesregierung erklärte indessen, die Auswertung des Videos sei noch nicht abgeschlossen. Vize-Regierungssprecher Thomas Steg sagte am Mittwoch in Berlin, die Analyse des Films dauere an. "Abschließende Wertungen sind noch nicht möglich." Die Bundesregierung wollte sich mit Rücksicht auf die Arbeit des Krisenstabs nicht zu den Berichten äußern, nach denen das Video möglicherweise bereits älteren Datums ist.

Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes bemühte sich unterdessen weiter um eine Freilassung der der 61-jährigen Hannelore Krause und ihres Sohnes, die Anfang Februar aus ihrem Haus in Bagdad verschleppt worden waren. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier nannte die neue Videobotschaft schockierend und unmenschlich. "Wir sind unverändert in großer Sorge", sagte er. Die Hoffnung, dass am Ende dennoch durch die Bemühungen des Krisenstabs eine Freilassung gelinge, werde aber nicht aufgegeben.

Die Entführer hatten der Bundesregierung in dem Video ein neues Ultimatum von zehn Tagen zum Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan gestellt. Andernfalls sollen die beiden Deutschen getötet werden. Das Video wurde am Tag nach dem Abflug deutscher Aufklärungs-Jets nach Afghanistan veröffentlicht, mit dem Deutschland seinen Einsatz am Hindukusch ausweitet. Ein erstes Drohvideo war im März aufgetaucht, einen Tag nachdem der Bundestag den Tornado-Einsatz beschlossen hatte.

Quelle: ntv.de

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