Politik

Anschläge bei Aschura-Fest Viele Pilger im Irak getötet

Bei den Feierlichkeiten zum schiitischen Aschura-Fest haben Extremisten am Dienstag im Irak mindestens 35 Pilger getötet. Ein Selbstmordattentäter riss in Balad Rus 80 Kilometer nordöstlich von Bagdad 16 schiitische Pilger mit in den Tod, 58 wurden verletzt. In Chanakin 160 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt starben bei einem Sprengstoffanschlag weitere zwölf schiitsche Pilger, 33 andere erlitten Verletzungen.

In West-Bagdad wurden laut Polizei sieben Pilger getötet, als Extremisten einen Bus mit Pilgern unter Beschuss nahmen. Am Hauptwallfahrtsort Kerbela im Zentralirak blieb es hingegen ruhig. Rund 1,5 Millionen Gläubige konnten dort den religiösen Ritualen zum Todestag des von den Schiiten verehrten Imams Hussein in Frieden nachgehen. 20 Menschen kamen außerdem nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Arabija bei einem Anschlag auf einem Markt im Bagdader Vorort Adhamija ums Leben, der vorwiegend von Sunniten bewohnt wird.

Aschura ist der wichtigste Feiertag der schiitischen Muslime. Im Andenken an den "Märtyrertod" des Imams Hussein, dessen Grabmoschee sie in Kerbela besuchen, fügen sich manche Gläubige an diesem Tag in religiöser Extase mit Schwertern und Eisenketten Wunden zu.

Die irakische Regierung korrigierte unterdessen ihre Angaben zu der Offensive gegen eine schiitische "Sekte" vom Sonntag und Montag. Danach töteten die irakischen und amerikanischen Truppen in Al-Sarka bei Nadschaf 263 Menschen. 210 weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten. Außerdem habe die Polizei 392 Verdächtige festgenommen.

Die von staatlicher Seite verbreiteten Informationen über die Gruppe, die nach Regierungsangaben mit Hilfe der US-Luftwaffe "vollständig zerschlagen wurde", sind bislang lückenhaft. Angeblich soll es sich um schiitische Fanatiker handeln, die einen Angriff auf die in Nadschaf beheimatete Spitze des schiitischen Klerus geplant haben soll.

Quelle: ntv.de

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