Politik

Gewerkschaften ohne Tabu Vier-Tage-Woche angestrebt

Die Gewerkschaften drängen auf eine neue Debatte über Verkürzungen der Wochenarbeitszeit. Für DGB und ver.di ist die Vier-Tage-Woche kein Tabu mehr.

Der Leiter der Abteilung Tarifpolitik des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reinhard Dombre, sagte der "Bild"-Zeitung: "Bei einer Vier-Tage-Woche darf es kein Denkverbot geben! Bei Volkswagen hat dieses Modell 1994 rund 20.000 bis 30.000 Jobs gerettet." Die Sprecherin der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Christiane Zerfaß, erklärte: "Wir müsse alle Formen der Arbeitszeitverkürzung nutzen, um die Arbeit neu zu verteilen und die hohe Sockelarbeitslosigkeit zu reduzieren." Dem Bericht zufolge sehen auch die Metaller vor, von 2003 an die Wochenarbeitszeit schrittweise auf bis zu 28,5 Stunden zu reduzieren.

Der Wirtschaftsweise Wolfgang Wiegard äußerte sich ablehnend zu dem Vorstoß: "Eine Vier-Tage-Woche kann die Probleme auf dem Arbeitsmarkt sicher nicht lösen. Wenn ein Diplomingenieur bei Gehaltsverzicht einen Tag weniger arbeitet, kann er nicht einfach von einer ungelernten Arbeitskraft ersetzt werden." Er rief zudem zu Lohnmäßigung auf. Nur wenn Gewerkschaften und Arbeitsplatzbesitzer freiwilligen Lohnverzicht zu Gunsten von Arbeitslosen übten, seien neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Quelle: ntv.de

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