Politik

Ein Jahr nach dem Aufstand Vier Todesurteile in Tibet

Ein Jahr nach den schweren Unruhen in Tibet sind vier Tibeter wegen Brandstiftung zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in Lhasa verhängte ferner lebenslange Haft gegen einen weiteren Tibeter, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Bei den Bränden in fünf Geschäften während der schweren Ausschreitungen im März 2008 in der tibetischen Hauptstadt seien sieben Menschen ums Leben gekommen. Zwei der verhängten Todesstrafen wurden - wie in China möglich - für zwei Jahre ausgesetzt und können dann bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden.

Ein weiterer Prozess wegen Brandstiftung in einem Laden, in dem fünf Menschen ums Leben gekommen seien, laufe gegenwärtig noch, berichtete ein Sprecher der Stadtregierung von Lhasa laut Xinhua. Wie viele Tibeter hier vor Gericht stehen, blieb offen. Bisher sind nach offiziellen chinesischen Angaben 76 Tibeter wegen der Unruhen in Lhasa zu Strafen von wenigen Jahren bis zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ihnen war Raub, Brandstiftung, Diebstahl und Störung der öffentlichen Ordnung angelastet worden.

Die Unruhen hatten sich am Jahrestag des blutig niedergeschlagenen Volksaufstandes der Tibeter am 10. März 1959 entzündet und waren vier Tage später in Lhasa in gewalttätige Ausschreitungen eskaliert. Dabei kam es zu brutalen Übergriffen von Tibetern gegen Chinesen. Mehrere chinesische Geschäfte gingen in Flammen auf. Nach offiziellen Angaben sind in Lhasa 19 Chinesen ums Leben gekommen. Die Unruhen breiteten sich danach auf andere tibetische Gebiete aus und wurden von chinesischen Sicherheitskräften niedergeschlagen. Dabei sind nach exiltibetischen Angaben mehr als 100 Tibeter ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de

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