Politik

Doppelt hält besser? Warum Trump beim Eid auf zwei Bibeln schwört

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Das Christentum spielt in den USA, wie in keinem anderen westlichen Land, eine politisch große Rolle. Entsprechend schwört Trump bei seiner Amtseinführung auf das Wort Gottes. Er nutzt dabei gleich zwei Bibeln.

Die USA haben offiziell einen neuen Präsidenten. Donald Trump hat den Eid wie 2017 auf die sogenannte Abraham-Lincoln-Bibel abgelegt. Zusätzlich verwendete er aber noch eine eigene Bibel, die er 1955 von seiner Mutter anlässlich seines Sonntagsschulabschlusses geschenkt bekam.

In der Regel legt der zukünftige Präsident die linke Hand auf die Bibel, mal auf eine bestimmte Passage, mal auf das geschlossene Buch. Nicht alle Präsidenten haben die Tradition eingehalten: John Quincy Adams legte den Eid auf ein Gesetzesbuch ab, Theodore Roosevelt verwendete kein Buch. In der Verfassung gibt es keine Vorgabe.

Das Christentum spielt in den USA, wie in keinem anderen westlichen Land, eine politisch große Rolle. Trump genießt breite Unterstützung durch evangelikale Christen, die mehr als 14 Prozent der Wählerstimmen ausmachen. Trump hatte sich in der Vergangenheit als "stolzer Christ" bezeichnet, obwohl sein Image als Casinoeigentümer und Playboy nicht zum streng christlichen Milieu zu passen scheint. Er soll kein regelmäßiger Kirchgänger sein. Der evangelikalen Wählerschaft kam er unter anderem damit entgegen, dass er den Obersten Gerichtshof sehr konservativ besetzte, was zur Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung führte.

Der Vatikan hatte Trump zuvor zum Wahlsieg gratuliert. "Wir wünschen ihm viel Weisheit, weil das laut Bibel die wichtigste Tugend eines Anführers ist", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in Rom. Angesprochen auf Trumps Ansage, den Krieg in der Ukraine "binnen 24 Stunden" zu beenden sagte Parolin: "Lassen Sie uns hoffen, lassen Sie uns hoffen. Ich glaube, nicht einmal er hat einen Zauberstab."

Für die Beendigung von Kriegen brauche es "viel Demut" und "viel Willen", fügte Parolin hinzu. Er hoffe, Trump werde "ein Faktor" bei der Reduzierung von Spannungen in den aktuellen Konflikten sein, "die unsere Welt blutig machen".

Quelle: ntv.de, mba/rts

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