Kampfansage an die IS Washington: Foley-Mord ist Angriff auf USA
22.08.2014, 21:36 Uhr
James Foley wurde offenbar von einem britischen Anhänger der Dschihadisten ermordet.
(Foto: AP)
Washington brandmarkt die Enthauptung des US-Journalisten James Foley durch Dschihadisten als "Terrorangriff" auf die USA. Der Sprecher von Präsident Obama sagte: "Wenn Ihr Amerikaner angreift, greifen wir Euch an, wo immer Ihr Euch befindet."
Die US-Regierung bewertet die Ermordung des US-Journalisten James Foley durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als einen Anschlag auf Amerika. "Wir betrachten dies als einen Angriff auf unser Land", sagte Ben Rhodes, stellvertretender Sprecher des nationalen Sicherheitsrates. Man werde alles Notwendige tun, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Rhodes sagte aber nicht, ob es US-Luftangriffe auch auf IS-Stellungen in Syrien geben werde. Der Kampf gegen den IS werde lange dauern, sagte Rhodes. Er müsse zudem gemeinsam mit regionalen und internationalen Partnern geführt werden. Die Terrormiliz sei in der Region tief verwurzelt. "Es gibt sie seit zehn Jahren", fügte Rhodes hinzu. "Es wird lange Zeit dauern, sie zu vernichten."
Zugleich erinnerte Rhodes an den Grundsatz der Regierung im Kampf gegen den Terrorismus: "Wenn Ihr Amerikaner angreift, greifen wir Euch an, wo immer Ihr Euch befindet." Allerdings nannte Rhodes auf Fragen keine Einzelheiten. Gleichwohl seien Lösegeldzahlungen "nicht die richtige Politik", fuhr Rhodes fort. Terrororganisationen würden auf diese Weise ansonsten von den USA "mit finanziellen Mitteln ausgestattet", sagte er. Damit bestätigte der Sicherheitsberater den seit langem von Washington betriebenen Umgang mit Lösegeldforderungen nach Entführungen.
Auch die Zahl amerikanischer Geiseln in den Händen der IS bezifferte er nicht. Er meinte lediglich, es seien einige wenige. Foley war im November 2012 in Syrien verschleppt worden. Seine Entführer verlangten offenbar ein Lösegeld in Höhe von 100 Millionen Euro. Am Dienstag hatte der IS schließlich ein Video ins Internet gestellt, das die Enthauptung Foleys zeigt. Washington stufte die Aufnahmen später als echt ein.
Rhodes sprach in Martha's Vineyard, dem Urlaubsort von Präsident Barack Obama. Zuvor hatte Verteidigungsminister Chuck Hagel US-Luftangriffe auch in Syrien nicht ausgeschlossen. Er nannte die radikale Sunnitenmiliz eine extreme Bedrohung für die Vereinigten Staaten.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa