Wegen Russland-Kontakten Weißes Haus bat FBI offenbar um Dementi
24.02.2017, 12:04 Uhr
Die Kontakte zwischen Mitarbeitern Trumps (r.) und dem russischen Geheimdienst beschäftigen das FBI um Chef James Comey.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Schon während des Wahlkampfes von US-Präsident Trump sollen dessen Mitarbeiter mehrfach mit russischen Geheimdienstlern kommuniziert haben. Um das zu verschleiern, hat sich das Weiße Haus angeblich sogar an das FBI gewandt .
Das Weiße Haus hat einem Medienbericht zufolge das FBI gebeten, angebliche Kontakte zwischen Mitarbeitern von Donald Trump und russischen Geheimdienstlern abzustreiten. FBI-Chef James Comey habe die Bitte abgelehnt, weil die Angelegenheit Gegenstand von Ermittlungen sei, berichtete der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf Regierungsquellen.
Direkte Kommunikation zwischen dem Weißen Haus und dem FBI über bevorstehende Ermittlungen sind unüblich und durch Weisungen des Justizministeriums begrenzt. "Das Weiße Haus darf das FBI einfach nicht auffordern, ein öffentliches Statement zu den Ermittlungen gegen den Präsidenten und seine Berater abzugeben", sagte der Demokrat John Conyers. CNN und die "New York Times" hatten in der vergangenen Woche berichtet, Mitglieder des Teams des heutigen US-Präsidenten Trump hätten während des Wahlkampfs wiederholt mit hochrangigen russischen Geheimdienstmitarbeitern in Kontakt gestanden. Trump hatte das dementiert.
Das Weiße Haus habe bestätigt, dass Stabschef Reince Priebus am Tag nach der Veröffentlichung der Berichte mit dem stellvertretenden FBI-Chef Andrew McCabe darüber gesprochen habe, hieß es weiter bei CNN. Priebus soll die Anfrage an McCabe und Comey aber erst ausgegeben haben, nachdem die Ermittler des FBI laut Aussage des Weißen Hauses selbst Zweifel an den Berichten der Zeitungen äußerten. Demzufolge sollten die beiden die Berichte der Journalisten anfechten.
Trump-Sprecher Sean Spicer sagte laut CNN: "Wir haben nicht versucht, die Geschichte niederzuschmettern. Wir haben sie gebeten, die Wahrheit zu sagen."
Der Nationale Sicherheitsberater, Ex-General Michael Flynn, musste bereits in der vergangenen Woche zurücktreten. Er hatte mit Vertretern Russlands über das Thema Sanktionen gesprochen.
Quelle: ntv.de, ara/dpa