Die Bundesanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit dem im vergangenen Jahr gescheiterten Kofferbombenanschlägen auf zwei Regionalzüge gegen einen vierten Verdächtigen. Das bestätigte am Samstag ein Sprecher der Behörde in Karlsruhe, nannte aber keine weiteren Einzelheiten. Wie das Magazin "Focus" berichtet, soll der Libanese Khaled el Hajdib in die Anschlagpläne eingeweiht gewesen sein.

Gegen den Bruder des Hauptverdächtigen Youssef el Hajdib hat die Bundesanwaltschaft laut "Focus" am 26. Januar ein Verfahren eingeleitet. Der Libanese soll in engem Kontakt zu seinem in Berlin inhaftierten Bruder gestanden haben und ihn während der Planungsphase zu den Anschlägen besucht haben. Nach Aussage des zweiten Kofferbombers Jihad Hamad, der im Libanon in Haft ist, habe das schwedische Domizil von Kahled el Hajdib als Treffpunkt radikaler Islamisten gedient.

Hamad und Youssef el Hajdib sollen versucht haben, am 31. Juli 2006 zwei Züge nach Koblenz und Hamm mit Kofferbomben in die Luft zu sprengen. Sie Sprengsätze zündeten jedoch nicht. Als dritten Verdächtigen ermitteln die Beamten gegen einen Syrer.