Festnahmen in Kanada und Australien Weiteres Terror-Brüderpaar gefasst
10.01.2015, 10:31 Uhr
Bei einer Sympathiebekundung für einen Al-Kaida-Häftling vor Gericht in Sanaa (Jemen).
(Foto: AP)
Nach den Terroranschlägen von Paris sind die Geheimdienste weltweit in Alarmbereitschaft. Am Flughafen von Montreal werden zwei Brüder wegen "einer terroristischen Absicht" festgenommen. Auch in Australien sind Antiterrorrazzien erfolgreich.
In Kanada sind zwei Brüder unter Terrorverdacht festgenommen worden. Ashton Carleton Larmond wurde am Flughafen von Montreal aufgegriffen, als er "mit terroristischer Absicht" das Land verlassen wollte, wie die Polizei bekannt gab. Seinem mutmaßlichen Zwillingsbruder Carlos Larmond werde vorgeworfen, terroristische Handlungen unterstützen zu wollen. Die wahren Absichten der beiden 24 Jahre alten Männer wurden nicht bekanntgegeben.
Auch in Australien hat die Polizei bei Antiterrorrazzien zwei Männer festgenommen. Nach offiziellen Angaben wurde ein 33-Jähriger am Vortag im Südwesten von Sydney in Gewahrsam genommen. Ihm würden die Beschaffung und der Besitz von Munition vorgeworfen. Die Festnahme war demnach "Teil einer langen Ermittlung" und stand nicht im Zusammenhang mit einer "spezifischen terroristischen Bedrohung".
Weiterhin nahm die Polizei einen 21-Jährigen fest. Der Vorwurf gegen ihn lautete auf Besitz unerlaubter und nicht registrierter Feuerwaffen. Der Anwalt beider Männer, Adam Houda, betonte, dass gegen die Festgenommenen kein Terrorismusverdacht bestehe.
Erinnerungen an Anschlag von Sydney
In Sydney hatte ein aus dem Iran stammender geistesverwirrter 50-jähriger Mann am 15. Dezember in einem Café 17 Menschen als Geiseln genommen. Nach 16 Stunden endete die Geiselnahme - insgesamt gab es drei Tote, darunter der Geiselnehmer. Der Mann hatte zuvor im Internet eine Botschaft hinterlassen, in der er sich dem "Muslimischen Kalifen" unterwarf. Vermutlich war damit der Chef der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, gemeint.
Die Festnahmen folgten auf das blutige Ende zweier islamistischer Angriffe in Frankreich mit insgesamt 17 Opfern und drei getöteten Attentätern. In Kanada waren im Oktober bei zwei Attacken von Extremisten zwei Soldaten getötet worden. Einer der Angreifer war ins Parlament eingedrungen, wo er von Sicherheitskräften erschossen wurde.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP