Politik

"Ich kann nicht atmen!" Werden Beamte im Fall Garner doch bestraft?

Der brutale Tod Garners löste heftige Proteste in den USA aus.

Der brutale Tod Garners löste heftige Proteste in den USA aus.

(Foto: REUTERS)

Eric Garner war schwarz, die Polizisten weiß. Garner litt unter Asthma, die Beamten nahmen ihn trotzdem in einen verbotenen Würgegriff. Jetzt, vier Jahre nach dem Tod des Mannes, droht ihnen ein Disziplinarverfahren.

Vier Jahre nach der gewaltsamen Festnahme des US-Bürgers Eric Garner, die zu dessen Tod führte, will die New Yorker Polizei ein Disziplinarverfahren gegen zwei Beamte einleiten. Ein Behördenvertreter bestätigte, dass das US-Justizministerium am Vortag grünes Licht gegeben habe. Das Verfahren gegen die Polizisten Daniel Pantaleo und Kizzy Adonis werde "in den nächsten Tagen" eingeleitet, teilte ein Behördenvertreter mit.

Die New Yorker Polizei hatte in dem Fall in den vergangenen Jahren keine weiteren Schritte unternommen, weil sie zunächst das Ende einer juristischen Untersuchung auf Bundesebene abwarten musste.

Garner war am 17. Juli 2014 in Staten Island von mehreren weißen Polizisten niedergerungen und festgenommen worden, die ihn des illegalen Zigarettenverkaufs verdächtigten. Der sechsfache Familienvater starb an den Folgen eines Würgegriffs, obwohl diese Praxis in New York verboten ist. "Ich kann nicht atmen", stieß der an Asthma leidende, übergewichtige Mann elf Mal hervor, wie später auf einem Amateurvideo zu sehen war.

Der städtische Gerichtsmediziner wertete den Vorfall als Totschlag. Wie in mehreren anderen Fällen von tödlichen Schüssen oder Tätlichkeiten weißer Polizisten, denen Schwarze zum Opfer fielen, entschied eine sogenannte Grand Jury aus überwiegend weißen Laienrichtern später aber, dass sich der verantwortliche Polizeibeamte nicht vor Gericht verantworten muss.

Der Fall Garner war der erste einer Reihe tödlicher Polizeieinsätze gegen Afroamerikaner in den USA, die immer wieder für Empörung und Proteste sorgten.

Quelle: ntv.de, ieh/AFP

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