Politik

Mit freundlichem Gruß Westerwelle bittet um Hilfe

Das Jahresende ist die Zeit für Grußworte. Auch FDP-Chef Westerwelle schreibt eines - an die Parteimitglieder. Doch was schreibt man, wenn alle an einem herumkritisieren? Westerwelle bittet um Unterstützung. Und bekommt vom Ehrenvorsitzenden Scheel prompt eine Watsche.

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat die Mitglieder seiner Partei um Unterstützung für das Jahr 2011 gebeten. "Das kommende Jahr wird für uns Liberale ein Jahr der Bewährung", schrieb Westerwelle in einem Weihnachtsgruß. "Wir können es gemeinsam bestehen, wenn wir uns der Probleme der Bürger annehmen und insbesondere die Interessen der Mitte vertreten, die unsere Gesellschaft trägt." Westerwelle fügte hinzu: "Ich zähle auf Ihre Unterstützung."

Angesichts des dramatischen Umfragetiefs für die FDP war Westerwelle in den vergangenen Wochen zunehmend unter Druck geraten, Rücktrittsforderungen aus der Partei wurden laut. Mit Spannung erwartet wird das traditionelle Dreikönigstreffen der Liberalen am 6. Januar in Stuttgart.

Walter Scheel hat dazu auch noch etwas zu sagen.

Walter Scheel hat dazu auch noch etwas zu sagen.

(Foto: dpa)

Die FDP hat seit der Bundestagswahl 2009 etwa 80 Prozent ihrer Anhängerschaft verloren. In der Parteispitze wird als Grund für das Absacken auf drei Prozent die Dauerdiskussion um den Verbleib von Westerwelle auf dem Vorsitz verantwortlich gemacht.

In der neuen Ausgabe des "Spiegel" ging der FDP-Ehrenvorsitzende Walter Scheel auf Distanz zu Westerwelle und kritisierte das Erscheinungsbild der Liberalen. "Die Partei hat viel versprochen und konnte noch nicht viel durchsetzen", sagte der 91-jährige Scheel. Die Gründe dafür hingen auch "mit den jeweiligen Persönlichkeiten zusammen", zitierte das Blatt den ehemaligen Bundespräsidenten.

Es gebe bei der FDP "eine ganz erstaunlich große Zahl von hervorragenden - gerade auch jungen - FDP-Politikern", sagte Scheel weiter. Es sei "ein guter Weg", dass diese Generation beginne, Verantwortung zu übernehmen.

Quelle: ntv.de, AFP

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