Politik

Ex-Verteidigungsminister einig "Wir sind im Krieg"

Nach Ex-Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) haben auch andere frühere Ressortchefs der Einschätzung von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) energisch widersprochen, die Bundeswehr befinde sich in Afghanistan nicht im Krieg. "Es ist irreführend, wenn die Regierung so tut, als handele es sich beim Afghanistan-Einsatz um eine Art bewaffneter Entwicklungshilfe", sagte Volker Rühe (CDU) der "Bild"-Zeitung.

Es sei "ein Krieg der NATO, des Westens, der Zivilisation gegen die Welt-Krake Terrorismus". Rühe verwies auf einen Untersuchungsbericht des kanadischen Parlamentes, in dem "zutreffend" festgestellt werde: "Wir sind im Krieg."

Rudolf Scharping (SPD) sagte dem Blatt: "Für die Angreifer handelt es sich in jedem Fall um Krieg. Die Taliban sagen es ja auch, wenn sie vom 'Dschihad', dem heiligen Krieg, sprechen." Dieser Krieg richte sich gegen die zivile Gesellschaft insgesamt. "Das Kriegsziel ist es, Angst und Schrecken zu verbreiten, die Menschen zu verunsichern und möglichst große wirtschaftliche Schäden anzurichten."

Abschied von toten Kameraden

Am Montag waren bei Kundus im Norden Afghanistans zwei Bundeswehr-Soldaten von einem Selbstmordattentäter mit in den Tod gerissen worden. Bei dem Anschlag starben auch fünf afghanische Kinder.

Die beiden getöteten Fallschirmjäger wurden inzwischen nach Deutschland überführt. Eine Maschine mit den sterblichen Überresten der beiden 25 und 22 Jahre alten Männer traf am Mittwochabend im rheinland-pfälzischen Zweibrücken ein. Am Freitag soll in Zweibrücken eine Trauerfeier stattfinden, an der Verteidigungsminister Franz Josef Jung teilnehmen wird. Seit Beginn des Einsatzes Anfang 2002 sind 30 deutsche Soldaten ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de

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