Rot-Grün ohne Mehrheit Wulff-Krise schadet Union nicht
11.01.2012, 01:03 Uhr
Jetzt regieren? Das wird schwer für die Grünen.
(Foto: dpa)
Im Saarland bricht die Jamaika-Koalition auseinander und Bundespräsident Wulff ist weiter in den Schlagzeilen - für die Union war es kein guter Start ins neue Jahr. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage aber steigen die Werte von CDU und CSU. Rot-Grün hingegen hat weiterhin keine Regierungsmehrheit.
Die Union legt zu, die FDP verliert, doch Rot-Grün ist für die Deutschen weiterhin keine Alternative. Das hat die wöchentliche Forsa-Umfrage im Auftrag von "Stern" und RTL ergeben.
"Das Desaster von Schwarz-Gelb beenden", wollen die Grünen, so hatte es Parteichefin Claudia Roth kürzlich noch formuliert. Der Wähler aber sieht das offenbar anders: Zusammen mit der SPD jedenfalls hätten die Grünen nicht genug Stimmen, um die Regierung zu stellen.
SPD-Werte sinken
Die Grünen konnten zwar zwei Prozentpunkte hinzugewinnen und liegen jetzt bei 16 Prozent. Gleichzeitig aber verliert der mögliche Koalitionspartner SPD einen Punkt. 26 Prozent der Stimmen würden die Sozialdemokraten holen. Gemeinsam kommen SPD und Grüne also auf 42 Prozent - zu wenig für eine regierungsfähige Mehrheit.
Aller Debatten um den Bundespräsidenten zum Trotz legen CDU und CSU einen Prozentpunkt zu. Sie kommen zusammen auf 36 Prozent. Für die FDP hingegen sieht es düster aus. Sie ist nicht nur aus der Koalition im Saarland geflogen, sondern stürzt auch im Forsa-Wahltrend weiter ab. Nur 2 Prozent der Stimmen kann sie für sich verbuchen. Auch die Linke verliert einen Prozentpunkt und holt 7 Prozent. Die Piraten liegen konstant bei 8 Prozent.
Ein Problem eint alle Parteien: Jeder zweite Deutsche traut ihnen keine politische Kompetenz zu. 55 Prozent glauben, dass keine Partei die gegenwärtigen Probleme in Deutschland lösen kann. Immerhin 24 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Union die Krisen bewältigen kann. 13 Prozent trauen das der SPD zu, 5 Prozent den Grünen. Die FDP ist Schlusslicht, ihr schreibt niemand politische Kompetenz zu.
Machtlos gegen Merkel
Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück oder Sigmar Gabriel? Noch macht die SPD ein Geheimnis daraus, wen sie zur Bundestagswahl 2013 als Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken will. Im Direktvergleich hätte keiner der drei eine Chance gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel: Sie liegt in der aktuellen Forsa-Umfrage 14 Prozentpunkte vor Steinmeier, 15 vor Steinbrück und sogar 37 vor Gabriel.

Keine Chance gegen Merkel: Die Deutschen wollen Gabriel zurzeit nicht als Kanzler.
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Zum Beginn des Jahres blickt fast jeder Zweite pessimistisch auf die Wirtschaft: 43 Prozent der Befragten glauben, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechtern werden, 36 Prozent rechnen mit keiner Änderung. Nur jeder Fünfte schaut optimistisch nach vorn, das sind fünf Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche.
Quelle: ntv.de, ako