Der einsame Zapfenstreich Wulff bestellt Filmmusik
06.03.2012, 12:22 Uhr
Christian Wulff besteht auf seinem Zapfenstreich.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wie viele Gäste zum Großen Zapfenstreich von Ex-Bundespräsident Wulff kommen, ist noch ungewiss. Einige Spitzenpolitiker kündigen schon an, nicht kommen zu wollen, andere haben bislang keine Einladung. Immerhin: Die Musik steht. Und sie kündet von der Sehnsucht nach einem Ort ohne Ärger und Sorgen.
Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat sich für den zu seiner Verabschiedung das Lied "Over the Rainbow" gewünscht. Der Song aus den 30er-Jahren wurde von Judy Garland für den Film "Der Zauberer von Oz" gesungen und ist seitdem viele Male interpretiert worden.
Darüber hinaus soll das Stabsmusikkorps der Bundeswehr den "Alexandermarsch" von Alexander Leonhardt und "Da berühren sich Himmel und Erde" von Christoph Lehmann spielen. Als vierten Titel hat sich Wulff die Ode "An die Freude" von Ludwig van Beethoven gewünscht. Die feierliche Verabschiedung Wulffs findet am Donnerstag im Park von Schloss Bellevue statt.
Vor der militärischen Ehrung werden an diesem Donnerstag rund 200 Gäste zu einem Empfang im Schloss Bellevue erwartet. Gastgeber ist Bundesratspräsident Horst Seehofer (CSU) als Vertreter des Staatsoberhaupts. Wie das Bundespräsidialamt mitteilte, werden unter den Gästen Vertreter der Verfassungsorgane, der Bundeswehr, Mitglieder des Diplomatischen Korps sowie Familienangehörige und Wegbegleiter Wulffs sein.
Verteidigungsminister kommt
Zum Großen Zapfenstreich werden neben Seehofer auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, erwartet. Zum Abschluss erklingt die Nationalhymne.
Wegen der Vorwürfe gegen Wulff und der Umstände des Rücktritts am 17. Februar wollen anscheinend dem Zapfenstreich fernbleiben. So wird voraussichtlich keiner seiner Vorgänger im Amt dabei sein. Welche Spitzenpolitiker teilnehmen, ist noch offen. Sie habe bis zur Stunde keine Einladung, sagte die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt. Auch bei FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle und Unionsfraktionschef Volker Kauder ging vorerst keine Einladung ein, hieß es.
Wulff war nach zwei Monaten heftiger Kritik zurückgetreten, als die Staatsanwaltschaft Hannover Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts der Vorteilsannahme angekündigt hatte. Dabei geht es um Wulffs Beziehung zu dem Filmunternehmer David Groenewold während der Zeit als Ministerpräsident in Niedersachsen.
Quelle: ntv.de, dpa