Politik

Rückzug ins Kloster Wulff sucht die Ruhe

Wulff erlebt einen radikalen Bruch.

Diesmal ist Alt-Bundespräsident Wulff offenbar nicht nach größeren Reisen zumute. Einem Medienbericht zufolge zieht sich der gläubige Katholik in ein Ordenshaus zurück. Die Zeit will er offenbar auch für einen umfangreichen Gesundheitscheck nutzen.

Der frühere Bundespräsident Christian Wulff hat sich der "Bild am Sonntag" zufolge vorübergehend in ein Kloster zurückgezogen. Seinen Aufenthalt in dem Ordenshaus habe der Katholik für den am Donnerstag unterbrochen. Wie lange Wulff noch im Kloster bleibt, ist dem Bericht zufolge unklar.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung will Wulff die Zeit im Kloster auch für eine umfangreiche Überprüfung seines Gesundheitszustandes nutzen. Erst am 23. Februar habe er eine Nacht im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin-Mitte verbracht.

Wulff gilt als gläubiger Katholik. Er hatte sich lange Zeit bei der Bewegung "Pro Christ" engagiert. Im Jahr 2007 hatte Wulff eine Privataudienz bei Papst Benedkit XVI in Rom. Nachher äußerte er sich begeistert über dessen "Herzlichkeit" und "Menschenfreundlichkeit". Der Glaube gebe ihm "Orientierung beim Ringen um das, was ich im Hier und jetzt voranbringen will", sagte Wulff erst im September vergangenen Jahres der katholischen Nachrichtenagentur KNA.

Kritik an Dienstwagen hält an

Unterdessen geht die Kritik an der künftigen Amtsausstattung von Wulff weiter. Die Union will ihm Büro und Dienstwagen nur zeitlich begrenzt auf Staatskosten zugestehen. "Die Amtsausstattung sollte dann enden, wenn Wulff wieder eine entgeltliche Tätigkeit aufnimmt", sagte der für den Etat des Bundespräsidialamts zuständige Haushaltspolitiker Herbert Frankenhauser dem "Spiegel". Diese Einschränkung solle für alle künftigen Präsidenten gleichermaßen gelten, so die CSU-Politikerin.

Die SPD hat bereits mehrfach deutlich gemacht, dass sie für Wulff ist und im Bundestag gegen einen entsprechenden Antrag stimmen will. Das Bundespräsidialamt, das die Privilegien im Haushaltsausschuss des Bundestages beantragen muss, versucht laut "Spiegel" derweil, die Kosten niedrig zu halten und Wulffs künftiges Büro in einer bundeseigenen Liegenschaft unterzubringen. So könnte Miete gespart werden.

Gegen den Ex-Präsidenten ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil er in seiner Zeit als niedersächsischer CDU-Ministerpräsident von einem befreundeten Unternehmer geldwerte Vorteile bekommen haben soll. Das war auch Auslöser für den . Kritik gibt es auch daran, dass Wulff trotz einer Amtszeit von nicht einmal 600 Tagen zeit seines Lebens pro Jahr annähernd 200 000 Euro "Ehrensold" bekommen soll. Der 52-Jährige ist der jüngste Ex-Präsident, den Deutschland je hatte

Quelle: ghö/AFP/dpa

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