Bei einer Schießerei vor einem Freizeitbad in Kaltenkirchen in Schleswig-Holstein ist ein Mann schwer verletzt worden, der vor Gericht als Zeuge gegen einen ehemaligen NPD-Funktionär aussagen soll. An diesem Montag beginnt vor dem Kieler Landgericht ein Verfahren gegen den früheren Landesvorsitzenden der schleswig-holsteinischen NPD wegen gefährlicher Körperverletzung.

Der 35-Jährige ist angeklagt, ein Mitglied der Kieler "Hells Angels" und einen weiteren Mann Ende August 2008 vor dem Kieler Amtsgericht niedergestochen zu haben. Für diesen Prozess habe die Staatsanwaltschaft den am Donnerstagabend angeschossenen Mann als Zeugen benannt, bestätigte ein Behördensprecher einen Bericht der Zeitung "Die Welt".

Weitere Einzelheiten wollte der Sprecher nicht nennen. Der Schwerverletzte sei einer von zahlreichen Zeugen, die vor Gericht geladen sind. Die Hintergründe der Schießerei seien derzeit noch nicht klar, betonte er: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Es gebe aber einen Bezug zu dem Prozess.

Zwei maskierte Unbekannte hatten dem Mann nach Polizeiangaben am Donnerstagabend auf einem Parkplatz vor dem Freizeitbad aufgelauert und ihn mit mehreren Schüssen schwer verletzt. Anschließend waren sie geflüchtet. Die Begleiterin des Opfers war ebenfalls ins Schussfeld geraten, konnte sich aber in Sicherheit bringen.