Politik

Frauen, Kinder, Alte erschossen Zeugen berichten über Massaker in Äthiopien

Einschusslöcher an einer Moschee in der Afar-Region (Symbolbild). Ende November 2020 begann der bewaffnete Konflikt im Norden Äthiopiens.

Einschusslöcher an einer Moschee in der Afar-Region (Symbolbild). Ende November 2020 begann der bewaffnete Konflikt im Norden Äthiopiens.

(Foto: REUTERS)

Seit eineinhalb Jahren tobt in Äthiopien ein Bürgerkrieg zwischen der Zentralregierung und Rebellengruppen. Im Westen des Landes sollen am Wochenende Bewaffnete ein Blutbad unter Zivilisten angerichtet haben. Augenzeugen sprechen von mehr als 100 Toten. Das ganze Ausmaß und die Umstände des Angriffs sind noch unklar.

Unbekannte Angreifer haben in Äthiopien Augenzeugenberichten zufolge mehr als 100 Menschen getötet. Bewaffnete Männer erschossen demnach in Oromia, dem größten Bundesstaat des ostafrikanischen Landes, vor allem Angehörige der Volksgruppe der Amharer. Der Angriff habe sich am Samstag nahe der Stadt Gimbi im Westen des Landes ereignet und gegen mehrere umliegende Dörfer gerichtet.

Die Regionalregierung in Oromia bestätigte die Attacke und machte die Rebellengruppe Oromo-Befreiungsarmee (OLA) dafür verantwortlich. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Ein OLA-Sprecher dementierte die Verantwortung für den Angriff auf Twitter. Die Zentralregierung von Premierminister Abiy Ahmed in Addis Abeba wollte zunächst nicht stellungnehmen.

Ein Augenzeuge sagte, er habe von um die 300 geborgenen Toten gehört. Viele Menschen versteckten sich aus Furcht vor Folgeangriffen in den umliegenden Wäldern, berichtete ein weiterer Augenzeuge. Bei dem Angriff seien vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen erschossen worden.

Äthiopien hat die OLA als terroristische Gruppe eingestuft, nachdem sie sich mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) verbündet hatte. OlA und TPLF wird vorgeworfen, die Regierung von Premierminister Abiy Ahmed destabilisieren zu wollen. Die OLA, eine Splittergruppe der politischen Partei Oromo Liberation Front, fordert mehr Autonomie und Selbstbestimmung für das Volk der Oromo. Die vom Staat eingesetzte äthiopische Menschenrechtskommission forderte die Regierung am Sonntag dazu auf, die Zivilbevölkerung in der Region Oromia dauerhaft zu schützen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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