Politik

Ex-Skinhead will konspiriert haben Zschäpe fällt das Schweigen immer schwerer

Zschäpe (M) zwischen ihren Anwälten Anja Sturm (l) und Wolfgang Heer.

Zschäpe (M) zwischen ihren Anwälten Anja Sturm (l) und Wolfgang Heer.

(Foto: dpa)

Beate Zschäpe sagt seit Beginn des NSU-Prozesses vor zwei Jahren öffentlich kein Wort. Das soll ihr laut einem Gutachten immer schwerer fallen. Unterdessen plaudert ein ehemaliger Skinhead freimütig über seine Zeit mit dem NSU-Trio.

Ein früherer Jenaer Skinhead hat als Zeuge im Münchner NSU-Prozess freimütig über seine gemeinsame Zeit mit dem späteren NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt berichtet. So hätten Mundlos und Böhnhardt ihn gefragt, ob er sich für eine illegale Aktion als "Alibizeuge" zur Verfügung stelle. Nach seiner Erinnerung sei bei dem Gespräch auch Zschäpe dabei gewesen. Dabei sei es um eine mit einem Judenstern versehene Puppe gegangen, die die Gruppe 1996 an einer Autobahnbrücke angebracht hatte.

Als die Puppe angebracht wurde, seien neben Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos auch er selbst und der als NSU-Helfer mitangeklagte Ralf Wohlleben dabei gewesen, sagte der Zeuge. Er habe später vor Gericht vereinbarungsgemäß gelogen und sich und den Mittätern ein Alibi verschafft.

Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft bei der überwiegend rassistisch motivierten Mordserie und zwei Sprengstoffanschlägen vor. Ihr beharrliches Schweigen vor Gericht soll ihr allerdings immer schwerer fallen. Das geht aus einem Gutachten des Münchner Gerichtspsychiaters Norbert Nedopil hervor. Zu Beginn des Prozesses vor zwei Jahren habe sie gedacht, sie halte das Schweigen durch, heißt es nach Aussage von Prozessbeteiligten in dem Gutachten. Mittlerweile "belaste" sie das Schweigen aber zunehmend. Nedopil soll ihr überdies eine "narzisstische" Persönlichkeit bescheinigt haben.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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