Untersuchungsbericht liegt vor Schweden hat Beweise für fremdes U-Boot
14.11.2014, 11:13 UhrEine Woche lang sucht die schwedische Marine nach einem unbekannten Eindringling in den Gewässern vor Stockholm. Doch obwohl sie nicht fündig werden, sind die Schweden sicher, dass es das mysteriöse Unterwasserfahrzeug gab.
Schweden hat nach eigenen Angaben sichere Beweise für das unerlaubte Eindringen eines ausländischen Unterwasserobjekts im Oktober in die Stockholmer Schären. "Es steht ganz klar fest, dass eine fremde Macht schwedisches Hoheitsgebiet unter Wasser verletzt hat", sagte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Sverker Göranson. "Ein kleineres U-Boot" habe sich ohne Zweifel in schwedischen Gewässern aufgehalten. Die Untersuchungen hätten aber keine Hinweise auf die Nationalität des mysteriösen Unterwasserobjekts ergeben.
Zuvor hatte die Tageszeitung "Svenska Dagbladet" berichtet, es habe sich um mindestens ein Mini-U-Boot gehandelt. . "Das hier ist vollständig inakzeptabel", sagte Schwedens Regierungschef Stefan Löfven in Stockholm. "Wir verlangen, dass Schwedens Grenzen geachtet werden." Das Eindringen habe eine Bedrohung für die Sicherheit des Landes sichtbar gemacht.
Ab dem nächsten Jahr will die neue Regierung aus Sozialdemokraten und Grünen die Ausgaben für die Verteidigung erhöhen. "Wir werden die Einsatzfähigkeit unserer Streitkräfte stärken", sagte der zuständige Minister Peter Hultqvist. "Die Verletzung ist ernst." Wieso das Unterwasserobjekt in den Schären unterwegs gewesen sei, konnte Göranson nicht sagen. "Das wäre pure Spekulation." Durch die Auswertung verschiedener Sensoren und Analyse von Berichten habe sich aber der Verdacht erhärtet, dass es das U-Boot gegeben habe.
Aufwändige Suche
Eine Woche lang hatte Schweden nach Hinweisen aus der Bevölkerung nach einem mysteriösen Unterwasserfahrzeug gefahndet. Am 24. Oktober hatten die Streitkräfte die Suche abgebrochen. Die Suche hatte 20 Millionen schwedische Kronen (rund 2,2 Millionen) gekostet.
Der Einsatz war eine Woche zuvor begonnen worden, nachdem ein Augenzeuge ein verdächtiges Objekt im Wasser gemeldet hatte. Später gab es weitere, als glaubwürdig eingeschätzte Beobachtungen von Augenzeugen. In den schwedischen Medien wurde daraufhin über ein russisches U-Boot in dem Inselgebiet vor Stockholm spekuliert. Moskau wies dies zurück und verwies auf die Niederlande, deren U-Boote in der Gegend an einer Übung beteiligt gewesen seien. Den Haag dementierte aber ebenfalls.
In der Vergangenheit waren immer wieder sowjetische und russische U-Boote vor der schwedischen Küste vermutet worden. Im Oktober 1981 sank ein sowjetisches U-Boot in einem militärischen Sperrgebiet vor der Küste von Karlskrona im Süden des Landes.
Quelle: ntv.de, sba/dpa