Politik

Verdächtige identifiziert Freundin beschreibt Nemzows Mörder

Anna Durizkaja musste den Mord an ihrem Lebensgefährten Boris Nemzow aus nächster Nähe mitansehen.

Anna Durizkaja musste den Mord an ihrem Lebensgefährten Boris Nemzow aus nächster Nähe mitansehen.

(Foto: REUTERS)

Wer hinter dem Mord am russischen Oppositionellen Boris Nemzows steckt ist weiter unklar. Wie der Schütze aussieht wissen die Ermittler dagegen inzwischen. Freunde Nemzows wollen unterdessen den mutmaßlichen Plan der Täter durchkreuzen.

Fast eine Woche nach dem Mord an dem Kremlgegner Boris Nemzow berichten russische Medien von zahlreichen Hinweisen und Fortschritten bei den Ermittlungen. Die Boulevardzeitung "Komsomolskaja Prawda" ("KP") berichtet, dass nach den Aussagen der Hauptzeugin Anna Durizkaja ein Phantombild vom möglichen Täter gezeichnet worden sei. Die Polizei veröffentlichte dies aber bisher nicht.

Durizkaja, die 23-jährige Freundin des Opfers, lief an der Seite Nemzows, als der Politiker am vergangenen Freitag in Kremlnähe von hinten erschossen wurde. Der Täter entkam unerkannt. Die "KP" schrieb, dass Durizkaja den Mörder als etwa 1,70 bis 1,75 Meter großen Mann mit kurzen Haaren beschrieben habe.

Anderen Medienberichten zufolge konnten die Ermittler durch die Auswertung zahlreicher Überwachungskameras nachvollziehen, dass Nemzov und seine Freundin bereits Stunden vor der Tat von unterschiedlichen Autos verfolgt und offensichtlich beobachtet wurden. Auch der Fluchtwagen des Täters und mehrere Verdächtige wurden bereits identifiziert.

Opposition will Nemzows Informationen veröffentlichen

Die Fahnder selbst schweigen alledings weiter zum Stand der Ermittlungen in dem politischen Auftragsmord. Der Oppositionsführer Nemzow gehörte zu den schärfsten Kritikern von Kremlchef Wladimir Putin.

Die Opposition kündigte an, dass ein Bericht Nemzows über die Rolle Russlands im Ukraine-Konflikt ungeachtet der Bluttat erscheinen solle. Nemzow habe vor allem Beweise für die vom Kreml immer wieder bestrittene Anwesenheit russischer Soldaten im Kriegsgebiet Donbass gesammelt, sagte der Oppositionspolitiker Ilja Jaschin. Nemzows Anhänger hatten vermutet, dass das Attentat die Veröffentlichung der Dokumente verhindern sollte.

Quelle: ntv.de, mbo

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