In Dschibuti vor Anker Erster Getreidefrachter aus Ukraine erreicht Afrika
30.08.2022, 14:58 Uhr
Unter Vermittlung der UN und der Türkei hatten sich die Ukraine und Russland im Juli darauf verständigt, dass Schiffslieferungen aus ukrainischen Häfen wieder aufgenommen werden können.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Das erste von den Vereinten Nationen gecharterte Schiff mit Getreide ist aus der Ukraine in Afrika angelangt. Die rund 23.000 Tonnen Weizen auf der "Brave Commander" sind für Menschen in Äthiopien bestimmt. Insgesamt haben bisher über 60 Schiffe ukrainische Häfen verlassen.
Rund sechs Wochen nach einer Vereinbarung mit Russland zur Wiederaufnahme von Getreideexporten haben 61 Frachter mit 1,5 Millionen Tonnen Agrargütern an Bord Schwarzmeerhäfen der Ukraine verlassen. Allein sechs Schiffe mit einer Ladung von 183.000 Tonnen seien am Dienstag ausgelaufen, teilte das ukrainische Infrastrukturministerium mit.
Dazu gehört nach Angaben der Vereinten Nationen auch die "Brave Commander", die als erster Frachter nach Beginn der russischen Ukraine-Invasion das Horn von Afrika erreicht hat. Das Schiff ging in Dschibuti vor Anker und hat dringend benötigten Weizen für Äthiopien an Bord, den Angaben zufolge rund 23.000 Tonnen.
Die Lieferung reiche aus, um 1,5 Millionen Menschen in dem ostafrikanischen Land einen Monat lang zu ernähren, erklärten die UN. 20 Millionen Menschen litten demnach dort an Hunger. Die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen durch die russischen Streitkräfte hatte zu einer Nahrungsmittelknappheit geführt, durch die das Risiko für Millionen Menschen vor allem in ärmeren Ländern, von Hunger bedroht zu werden, noch stieg.
Großteil der Lieferungen besteht aus Mais
Nach Angaben des ukrainischen Getreidehändlerverbands UGA bestanden die bisherigen Exporte zu 62 Prozent aus Mais, zu 17 Prozent aus Weizen und zu sechs Prozent aus Gerste. Unter Vermittlung der UN und der Türkei hatten sich die Ukraine und Russland im Juli darauf verständigt, dass Schiffslieferungen aus ukrainischen Häfen wieder aufgenommen werden können. Das Abkommen ist einer der wenigen diplomatischen Durchbrüche, die es seit Kriegsbeginn gab.
Quelle: ntv.de, mpe/rts