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Stichwort Bundeswehr im Ausland

Der Bundestag hat am Donnerstag den Bundeswehr-Einsatz zur Absicherung der Wahl im Kongo beschlossen. 780 deutsche Soldaten sollen bei diesem neuen Auslandseinsatz der Bundeswehr im Notfall Ausländer aus der Hauptstadt Kinshasa evakuieren und sich am Hauptquartier in Kinshasa beteiligen. Derzeit tun bereits rund 6.000 deutsche Soldaten im Ausland Dienst. Es folgt eine Übersicht zu den Einsätzen:

Balkan

Die meisten deutschen Soldaten sind auf dem Balkan im Einsatz, wo sie nach dem Zerfall Jugoslawiens den brüchigen Frieden sichern. Rund 950 von ihnen sind als Teil der europäischen Schutztruppe EUFOR in Bosnien stationiert, die die Umsetzung Dayton-Abkommens ermöglichen soll. Das Abkommen war 1995 ausgehandelt worden und beendete den Bosnien-Krieg. Im Kosovo ist die Bundeswehr mit rund 2500 Soldaten zur Friedenssicherung präsent. Die serbische Provinz steht seit 1999 unter UN-Verwaltung, über ihren künftigen Status wird noch verhandelt.

Afghanistan

Als Teil der internationalen Friedenstruppe Isaf sind derzeit knapp 2.800 Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan und zur logistischen Unterstützung auf dem Stützpunkt Termes in Usbekistan im Einsatz. Deutschland stellt das größte Kontingent für die Isaf. Am Donnerstag übernahm die Bundeswehr das militärische Kommando über den Norden Afghanistans. Im November wurde ein deutscher Soldat bei einem Selbstmordanschlag in Kabul getötet. Insgesamt sind bei Anschlägen und Unfällen in Afghanistan seit Einsatzbeginn Anfang 2002 18 deutsche Soldaten umgekommen.

Operation Enduring Freedom/Active Endeavour

Die Bundeswehr beteiligt sich im Rahmen der Nato am militärischen "Kampf gegen den Terrorismus". Als Teil des Einsatzes Enduring Freedom sind derzeit rund 260 Soldaten der Marine am Horn von Afrika im Einsatz, gut 70 Soldaten der Marine beteiligen sich am Überwachungseinsatz Active Endeavour im Mittelmeer.

Sudan

Im Sudan ist die Bundeswehr mit knapp 30 Soldaten im Einsatz, die meisten von ihnen sind Militärbeobachter. Sie beteiligen sich dort an dem UN-Friedenseinsatz UNMIS zur Überwachung des Friedensabkommens zwischen der Regierung in Karthum und der Südsudanesischen Volksbefreiungsbewegung. Der Vertrag hatte einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit schätzungsweise zwei Millionen Toten beendet, der etwa vier Millionen Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht hatte. Außerdem unterstützt die Bundeswehr den Beobachtereinsatz AMIS politisch, finanziell und logistisch.

Georgien

Deutschland beteiligt sich mit rund zehn Militärbeobachtern und Sanitätern am Friedenseinsatz UNOMIG in Georgien. Die Truppe soll vor allem die zwischen Georgien und Abchasien eingerichtete Sicherheitszone überwachen und die Voraussetzungen für eine sichere und geordnete Rückkehr der Kriegsflüchtlinge schaffen.

Äthiopien/Eritrea

Zwei Militärbeobachter sind beteiligt am UN-Einsatz UNMEE zur Überwachung des Waffenstillstands zwischen Äthiopien und Eritrea.

Quelle: ntv.de

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