Dossier

Rezession, Datenpannen, Spesenaffäre Die Krise des Gordon Brown

Bereits kurz nachdem Gordon Brown das Amt des Premierministers von seinem Vorgänger Tony Blair übernommen hatte, tauchten die ersten Probleme auf. Eine Chronologie der Ereignisse.

Regierungskrise: Über der Downing Street Nr. 10 brauen sich dunkle Wolken zusammen.

Regierungskrise: Über der Downing Street Nr. 10 brauen sich dunkle Wolken zusammen.

(Foto: AP)

Der britische Premierminister Gordon Brown ist in der schwersten Krise seiner Amtszeit. Hier eine Dokumentation der wichtigsten Ereignisse:

27. Juni 2007: Brown übernimmt von Tony Blair das Regierungsamt in der Downing Street Nr. 10.

11. August: Browns Labour-Partei hält in Umfragen einen Zehn-Punkte-Vorsprung zu den Konservativen - den größten seit dem Ausbruch des Irakkriegs. Spekulationen um eine Parlamentswahl mehren sich.

6. Oktober: Brown erteilt Parlamentswahlen für den Herbst eine Absage. Die Opposition wirft ihm vor, er "kneife".

20. November: Die Steuerbehörde verliert CDs mit persönlichen Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern. Auch Brown gerät unter Druck.

Die Konservativen übernehmen das Bürgermeisteramt in London

Mit Boris Johnson regieren die Konservativen an der Themse.

Mit Boris Johnson regieren die Konservativen an der Themse.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

1. Mai 2008: Die Labour-Partei verliert bei den Kommunalwahlen in England und Wales dramatisch und muss auch das Bürgermeisteramt in London an die Tories abgeben. Nun regiert Boris Johnson an der Themse.

11. Juni: Brown gewinnt nur mit Unterstützung der oppositionellen nordirischen Partei DUP eine wichtige Abstimmung im Unterhaus über schärfere Terrorgesetze.

15. September: Nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers erfasst die Finanzkrise das Königreich mit aller Macht. Auch britische Banken geraten ins Schlingern.

3. Oktober: Brown bildet sein Kabinett umfassend um und bringt den ehemaligen EU-Handelskommissar Peter Mandelson zurück in die Regierung.

Rettungsplan ermöglicht Brown einen kurzzeitigen Aufschwung

7. Oktober: Brown verkündet einen Bankenrettungsplan und gewinnt wieder etwas Oberwasser.

2. April: In London findet der G20-Gipfel statt. Brown wird als erfolgreicher Gastgeber gefeiert.

12. April 2009: Ein Top-Berater von Brown ersinnt eine Schmutzkampagne gegen die Opposition. Die Affäre kommt ans Licht und schadet Brown.

22. April: Die Regierung verkündet eine Rekordverschuldung des Landes. Großbritannien steckt so tief in der Rezession wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

8. Mai: Der Skandal um falsch abgerechnete Spesen von Abgeordneten beginnt. Alle Parteien werden in Mitleidenschaft gezogen. Aber Labour schadet der Spesenskandal Umfragen zufolge am meisten. Brown zögert mit Reformen. Die Rufe nach Neuwahlen werden wieder lauter.

Innenministerin Smith trat wegen mehrerer Pannen und des Spesenskandals zurück.

Innenministerin Smith trat wegen mehrerer Pannen und des Spesenskandals zurück.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

19. Mai: Der Präsident des Unterhauses, Michael Martin, tritt wegen des Spesenskandals auf Druck der Abgeordneten zurück. Er ist der erste Parlamentspräsident seit mehr als 300 Jahren, der aus dem Amt gedrängt wurde.

Innenministerin Smith und andere Minister treten ab

2. Juni: Innenministerin Jacqui Smith sowie zwei Staatssekretäre treten zurück.

3. Juni: Die Kommunen-Ministerin Hazel Blears tritt nach der Spesenaffäre zurück.

4. Juni: Arbeitsminister James Purnell kündigt seinen Rücktritt an und fordert Brown als erstes Regierungsmitglied offen auf zurückzutreten.

5. Juni: Brown beginnt erneut, das Kabinett umzubilden. Am selben Tag treten noch Verteidigungsminister John Hutton und Geoff Hoon zurück.

Quelle: ntv.de, dpa

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