Dossier

Tief verwurzelter Konflikt Geteiltes Zypern

Beim Zypernkonflikt stehen sich die türkisch-sprachige und die größere griechisch-sprachige Bevölkerungsgruppe auf der Mittelmeerinsel gegenüber. Die Wurzeln des Streits reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Damals übernahm das Osmanische Reich die Insel und siedelte muslimische Landsleute an. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden unter britischer Herrschaft die Forderungen der christlichen Zyperngriechen nach einem Anschluss an das Mutterland immer lauter, bis hin zu Aufruhr und Terroranschlägen in den 50er Jahren.

Nach der Unabhängigkeit 1960 zogen sich die Türken aus weiten Teilen des von Griechen dominierten gemeinsamen Staates in ihre Gebiete zurück und richteten eigene provisorische Verwaltungen ein. 1974 putschten griechische Nationalisten mit Rückendeckung der damaligen Militärjunta in Athen gegen den Präsidenten Erzbischof Makarios. Unter dem Eindruck des drohenden Anschlusses an Griechenland marschierten 1974 türkische Truppen in den Norden ein. Die Folge waren Vertreibung und staatliche wie ethnische Trennung. 1983 proklamierten die Türken einen eigenen Staat, der international nur von Ankara anerkannt wird.

Im April 2004 lehnten die griechischen Zyprer in einem Referendum einen UN-Wiedervereinigungsplan ab. Daraufhin wurde wenige Tage später nur ihr Landesteil EU-Mitglied. Nach der Wahl von Dimitris Christofias zum Präsidenten der Republik Zypern im Februar 2008 nährten schnelle Gespräche mit Vertretern der Insel-Türken neue Hoffnung auf ein Ende der Teilung.

Quelle: ntv.de

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