Dossier

Futura Grüne haben neues Logo

In den Augen von Grafikern war es zu "kleinteilig", schwer lesbar und es bestand auch den Faxtest nicht. Vor allem aber hatte das alte Logo von Bündnis 90/Die Grünen optisch getrennt, was nach Einschätzung der Parteiführung längst zusammengewachsen ist: Die Grünen in Ost und West. Nach rund einjährigem Tauziehen hat sich die Partei nun ein neues Signet verpasst. Es unterscheidet sich vom alten Logo im Wesentlichen dadurch, dass es mit der Wahl einer einheitlichen Schrifttype die frühere optische Trennung von "Bündnis 90" und "Die Grünen" aufhebt. Schon am Samstag prangt das neue Logo auf Kaffeetassen des Bundesvorstands.

Angesichts schwergewichtiger politischer Fragen auf der Parteitags-Agenda von Nürnberg wie etwa der Sozialdebatte hatte die Logo-Diskussion am späten Freitagabend allerdings eher den Charakter eines launigen Rahmenprogramms. Viele amüsierte die Forderung der Parteispitze nach einer "optischen Verklarung" und einem Logo, das drucktechnisch besser "skalierbar" ist. So schien auch das Mitglied der Logo-Kommission und frühere Bundestagsabgeordnete Werner Schulz vielen der rund 700 Delegierten aus dem Herzen zu sprechen, als er feststellte: "Es gibt sicher wichtigere Fragen als ein neues Logo."

So war es fast keine Überraschung, dass sich jener Logo-Entwurf durchsetzte, der sich optisch am wenigsten von dem bisherigen Parteizeichen unterscheidet: Das markante Sonnenblumen-Symbol erscheint weiterhin als optische Klammer - es ist leicht nach rechts oben gerückt. Die drei anderen zur Auswahl stehenden Logos hatten dagegen das Sonnenblumen-Symbol eigenständig neben den Parteinamen gestellt.

Manche Delegierten mochten sich dennoch nur widerstrebend vom alten Logo trennen - nicht allein aus Gewohnheit, sondern auch aus politischen Gründen. "Das alte Logo hat Geschichte. Es ist aus der Tiefe der Partei heraus entstanden", gab ein Debattenredner zu bedenken und erinnerte daran, wie man sich auf dem Vereinigungsparteitag im Jahr 1993 spontan und ohne formelle Abstimmung auf das Logo geeinigt hatte. Ein Delegierter aus dem sächsischen Zwickau führte zudem das Kostenargument an. Es ständen demnächst zahlreiche Wahlen an. Und da habe man kein Geld für Wahlkampf-Broschüren mit einem neuen Logo. Ihm habe auch noch nie ein Wähler gesagt, ihm gefalle das bisherige Erkennungszeichen nicht.

Quelle: ntv.de, Klaus Tscharnke, dpa

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