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Mehr Geld für die Schulen Warum Lehrer streiken sollten

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(Foto: dpa)

Der öffentliche Dienst streikt mal wieder, darunter auch viele Lehrer. Die Staatsbediensteten machen Druck, doch die Länder halten die Kassen zu. Dabei geht es doch eigentlich um mehr als um die Gehälter.

Für Schüler fällt Unterricht aus. Eltern von kleineren Kindern stehen vor verschlossenen Kita-Türen. Es wird viele geben, die das sehr kritisch beobachten. Zu Recht - aber häufig aus den falschen Gründen. Denn natürlich dürfen und sollen auch Lehrer streiken. Aber es sollte nicht nur um ihre Gehälter gehen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent, mindestens jedoch 175 Euro monatlich. In Berlin hat die grüne Haushälterin Stefanie Remlinger zwei Zahlen gegenübergestellt, die weitaus beeindruckender sind: Rund 80 Millionen Euro gibt der Berliner Senat den Bezirken für den Unterhalt von Schulen. Nötig wären aber 275 Millionen.

Das sind die eigentlichen Fragen, die uns bei jedem Streik von Lehrern eben auch bewegen sollten: Wer heute nicht in Bildung investiert, wer heute nicht die Bedingungen schafft, dass anständig und Anständiges gelernt werden kann, der hat morgen das Nachsehen.

Dass Bildung in Zeiten der Globalisierung hierzulande noch immer Ländersache ist, gehört ebenfalls in den Topf der Debatten.

Und dass Kinder, deren Eltern weniger gut gebildet sind und damit meist weniger verdienen, immer geringere Chancen haben, wie der jüngste Bildungsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit OECD gezeigt hat.

Jeder Dritte wird hierzulande einen Hoch- oder Fachschulabschluss erwerben. Das liegt unter dem OECD-Schnitt. In Ländern wie Finnland oder Polen ist es jeder Zweite.

Es ist das gute Recht der Lehrer, für höhere Bezüge zu streiken. Aber sie sollten nicht versäumen, gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen und den Eltern auch darum zu ringen, endlich die Bedingungen für das Lernen wirklich zu verbessern.

Quelle: ntv.de

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