Kleine Schwarze im Öko-Test Bei einem Pfeffer setzt es "ungenügend"
27.02.2025, 07:27 Uhr Artikel anhören
Das Ergebnis des Pfeffer-Tests ist durchwachsen.
(Foto: IMAGO/blickwinkel)
Er passt zu beinah jedem Essen und gehört hierzulande zu den beliebtesten Gewürzen. Etwa drei bis vier Körner nimmt jeder Erwachsene täglich im Schnitt zu sich. Doch in Sachen Geschmack und Qualität gibt es beim schwarzen Pfeffer große Unterschiede.
Einst mit Gold aufgewogen, ist das Gewürz heute preiswert zu haben und in jedem Haushalt vertreten. Zu Recht, passt doch der Scharfmacher fast zu jedem Essen. Die rund 30.000 Tonnen importierten Pfeffers pro Jahr kommen vor allem aus Brasilien, Sri Lanka und Tansania nach Deutschland. Die Farbe des Gewürzes gibt Aufschluss über den Reifegrad und die Verarbeitung der Beeren. Schwarzer Pfeffer wird unreif geerntet und in der Sonne getrocknet. Er ist der meistverkaufte.
Eines vorweg: Genießer sollten ganze Körner bevorzugen, sie bieten das meiste Aroma. In Sachen Schärfe bietet der Piperingehalt Orientierung: Je höher dieser ist, desto schärfer schmeckt der Pfeffer.
Öko-Test hat 21-mal ganze schwarze Körner aus Supermärkten, Discountern, Drogerien und Bio-Läden pur gekostet. Zu Preisen zwischen 0,99 Euro und 6,98 Euro pro 100 Gramm. Im Labor wurde die Ware auf gesättigte (MOSH/MOSH\Analoge) und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) sowie Pestizide untersuchen. Ohne Befunde blieben die Analysen auf die Schimmelpilzgifte Aflatoxine und Ochratoxin A, das Begasungsmittel Ethylenoxid sowie die mikrobiologische Untersuchung auf Schimmelpilze und verschiedene Bakterien.
Fünf Bio-Pfeffer sind "gut"
In fünf Produkten, darunter vier Bio-Marken, wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH\Analoge) nach. Sie gelangen als Verunreinigungen, beispielsweise über Schmieröle bei der Produktion, in Lebensmittel. MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und einigen Organen an – die Auswirkungen sind noch unklar. Da Verbraucher nur vergleichsweise wenig Pfeffer essen, ist jedoch nicht zu erwarten, dass größere Mengen MOSH im Körper verbleiben. Deshalb bewerteten die Tester die Funde weniger streng als in anderen Lebensmitteln, von denen größere Mengen verzehrt werden.
Fünf Pfeffermarken im Test kann Öko-Test mit "gutem" Gesamturteil empfehlen – allesamt stammen aus ökologischem Anbau. Unter anderem sind dies der "Alnatura Schwarzer Pfeffer" für 3,56 Euro, der "dm Bio Schwarzer Pfeffer, Naturland" (2,50 Euro), der "K- Bio Pfeffer, schwarz" von Kaufland (2,49 Euro) und der "Ener Bio Schwarzer Pfeffer, Naturland" von Rossmann (2,56 Euro). In den Pfefferkörnern von Würz & Co (Penny) und Le Gusto (Aldi Nord) wies das Labor Spuren drei verschiedener Pestizide nach. Was aber zu keiner verheerenden Bewertung führte.
Im Gegensatz zu der Beurteilung der "Hartkorn Pfefferkörner, schwarz" von Hartkorn Gewürzmühle. Hier konnte Öko-Test erhöhte Mineralölbestandteile und MOAH nachweisen. Zudem wollte der Hersteller keine Nachweise zum weiteren Prüfpunkt Lieferketten vorlegen. Was von den Testern mit einem "ungenügend" quittiert wurde.
Quelle: ntv.de, awi