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Gefahr durch Blitzeis Clever stürzen bei Glätte - geht das?

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Wenn eine Eisschicht das Kopfsteinpflaster ziert, sind Stürze fast schon vorprogrammiert. In dem Fall ist vor allem eines wichtig: Abrollen.

Wenn eine Eisschicht das Kopfsteinpflaster ziert, sind Stürze fast schon vorprogrammiert. In dem Fall ist vor allem eines wichtig: Abrollen.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-t)

Körper leicht nach vorne neigen, kleine Schritte machen, die Fußsohlen komplett aufsetzen: Bei Glätte empfehlen Experten, wie ein Pinguin zu gehen. Was aber ist zu tun, wenn man trotzdem stürzt?

Stürze auf Eis können besonders gefährlich werden. Denn häufig passieren sie so unkontrolliert und mit hoher Energie, dass man sich nicht mehr abfangen kann. Das sagt Christopher Spering. Er ist Leiter der Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Er hat Tipps, wie man clever fällt und was nach einem Sturz wichtig ist:

Richtig nach vorn fallen

Leicht nach vorn geneigt laufen, um sich - falls man stürzt - im eigenen Sichtfeld abzufangen, das empfiehlt die DGOU. "Denn nichts ist gefährlicher, als wenn ich jetzt normal gehe", sagt Spering. Dann hätte man wenig Stabilität und stürze - womöglich noch unter Blutverdünner - auf den Hinterkopf. Auch auf die Hüfte zu fallen, ist gefährlich.

Neben dem Sturz ins eigene Blickfeld ist ihm zufolge vor allem eines wichtig: Abrollen. Beim Fallen sollte man sich also ein bisschen zur Seite wegdrehen, damit man nicht auf einen isolierten Körperteil fällt, etwa nur auf die gestreckte Hand.

Was man nach einem Sturz prüfen sollte

Liegt man am Boden, dann sollte man sich erst einmal orientieren und einige Dinge feststellen, sagt Spering: "Bin ich überhaupt voll da? Wo bin ich am meisten drauf gestürzt? Macht es Sinn, aufzustehen? Kann ich aufstehen?"

Schmerzt zum Beispiel der Rücken stark, empfiehlt Spering eher, liegen zu bleiben. Voraussetzung: Die Temperatur lässt es zu und es ist Hilfe da, die möglicherweise auch den Rettungsdienst rufen kann. Und wenn man alleine ist und nicht selbst wieder auf die Beine kommt? Dann ist sein Rat, lautstark auf sich aufmerksam zu machen.

Wer stürzt, bricht oder verrenkt sich häufig das Handgelenk, sagt Spering. Auch Sprunggelenksverletzungen treten häufig auf, wenn man stark wegknickt, weil es keinen Halt gibt. Mehr Glück hat, wer mit einem blauen Fleck davonkommt. Bei Prellungen hilft es, zu kühlen.

Pinguin-Gang kann Stürze verhindern

Damit es erst gar nicht so weit kommt, empfiehlt die DGOU, sich bei Glätte per Pinguin-Gang fortzubewegen.

So geht's:

Beim normalen Gang liegt der Körperschwerpunkt mittig, das Gewicht verteilt sich auf beide Beine. Beim Pinguin-Gang ist das anders: Dabei wird der Körperschwerpunkt auf das Bein verlagert, das wir vorn aufsetzen. Die Körperhaltung neigt sich dadurch leicht nach vorn. Das vordere Bein und der Oberkörper bilden eine Linie.

Der Pinguin-Gang besteht aus kleinen, langsamen Schritten, dabei setzen die Fußsohlen komplett auf. Wer sich vorstellt, sich wie einer der Antarktis-Bewohner fortzubewegen, hat schnell den Dreh raus.

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Und warum ist der Pinguin-Gang bei Glätte so hilfreich? Laut DGOU gewinnen wir durch diese Art des Gehens an Stabilität. Das Risiko, das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen, sinkt.

Und: Sollte man doch ins Schlittern geraten, fällt man schlauer: Beim Pinguin-Gang kippt man nach vorn und kann sich so abrollen. Stürze auf den Hinterkopf lassen sich so laut DGOU weitestgehend vermeiden.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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