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Lebensretter im Notfall Das sollte man über Rauchmelder wissen

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Sollte immer mal wieder überprüft werden - der Rauchmelder.

Sollte immer mal wieder überprüft werden - der Rauchmelder.

(Foto: dpa-tmn)

Rauchmelder können Leben retten. Natürlich nur, wenn sie installiert sind und auch funktionieren. Wann haben Sie das letzte Mal die kleinen Geräte an der Zimmerdecke auf die Probe gestellt? Und wo sollten und müssen diese überhaupt hängen?

Bei einem Brand kann es um Sekunden gehen, die über Tod oder Leben entscheiden. Rauchmelder in Schlaf-, Kinderzimmern und Fluren sind deshalb inzwischen gesetzlich vorgeschrieben. Sie nehmen sehr viel früher als wir schon Rauchpartikel in der Zimmerluft wahr. Rauchmelder in Wohngebäuden sind in allen Bundesländern Pflicht.

Das Forum Brandrauchprävention rät dazu, beim Kauf eines Rauchwarnmelders auf Qualität und Gütesiegel zu achten. Auf der sicheren Seite steht man demnach mit dem "Q"-Siegel. Das ist ein Qualitätssiegel des Forums Brandrauchprävention. Es steht für Sicherheit, Langlebigkeit und Qualität des Geräts.

Wichtig: Die sensiblen Geräte müssen regelmäßig auf ihre Funktion überprüft werden. Um daran zu erinnern, gibt es den Rauchmeldertag - in diesem Jahr gibt es sogar zwei Rauchmeldertage: Freitag, 13. September und Freitag, 13. Dezember.

Ob das Gerät noch einwandfrei funktioniert, lässt sich einfach testen: Einmal im Jahr von Hand den Alarmknopf zum Test drücken. Denn Rauchmelder können wie alle anderen Geräte auch mal kaputtgehen. Die Wartung erfolgt dabei nach Betriebsanleitung des Gerätes, so das Forum. Aber auch wenn einmal jährlich empfohlen wird - am besten ist es, öfter selbst den Testknopf am Gerät zu drücken.

Der richtige Ton: Batteriewechsel oder Alarm

Ertönt beim Test nach einigen Sekunden kein Signalton, ist es ratsam, die Batterien auszutauschen. Funktioniert der Rauchmelder dann immer noch nicht, ist ein Austausch des Geräts fällig. Übrigens: Die Experten raten, alle Rauchmelder nach zehn Jahren durch neue zu ersetzen, in Raucherhaushalten gegebenenfalls früher.

Viele Rauchmelder melden sich von selbst, wenn ihre Energie zur Neige geht. Das kann ein Leuchtsignal sein oder ein Hinweiston. Dieser ist klar von einem Alarmton zu unterscheiden, der in der Regel gemäßigter ist als der tatsächliche Feueralarm. Aber je nach Hersteller können die Töne anders klingen. Das Forum hat ein paar Beispiele zum Nachhören und Vergleichen online zusammengestellt.

Außerdem sollten bei der Gelegenheit alle Öffnungen des Gerätes geprüft und gereinigt werden. Denn liegt Staub auf der optischen Sensorik des Melders, kann diese keinen Rauch mehr wahrnehmen. Gerade die Öffnungen für den Rauch müssen frei von Staub und Schmutz sein.

Weder absaugen noch durchpusten

Das Forum Brandrauchprävention empfiehlt allerdings, den Staub nicht abzusaugen. Denn der Staubsauger durchpustet den Rauchmelder mit einem so starken Luftstrom, dass sich kleine Teile der Elektrik im Inneren lösen können.

Zwar ist der Luftsog geringer, wenn ein Mensch ins Gerät hinein pustet, aber auch dies könnte die Situation verschlimmern: Schmutz, der sich im Gerät befindet, könnte dann ins Innere getrieben werden und die Sensorik belegen. Besser ist es daher, die Verschmutzungen mit einem leicht feuchten Tuch oder mit einem Staubwedel zu entfernen.

Die richtigen Standorte im Haus

Gesetzlich vorgeschrieben sind Rauchmelder in Schlafzimmern, Kinderzimmern und im Bereich der Notausgänge, also dem Flur, der zum Treppenhaus oder zur Haustür führt. In Berlin und Brandenburg müssen zusätzlich alle potenziellen Aufenthaltsräume mit den Warngeräten ausgestattet sein - das sind etwa die Wohnzimmer. Das gilt für Neu- und Altbauten, ausgenommen sind die Bestandsgebäude in Sachsen.

Ein übliches Zimmer:

Rauchmelder müssen möglichst zentral an der Zimmerdecke befestigt werden, und zwar mit einem deutlichen Abstand zu Wänden und Ecken. Dieser Abstand sollte mindestens einen halben Meter, besser noch einen Meter betragen. Ist die Distanz zu Wand- oder Deckenelementen, aber auch zu Lampen geringer, kann die Luft am Gerät nicht gut zirkulieren - und damit auch der Rauch nicht so früh wie möglich an die Sensoren gelangen.

Die Zirkulation ist auch der Grund, warum der Rauchmelder laut Forum Brandrauchprävention nicht in der Nähe von Luftschächten oder dort, wo starke Zugluft herrscht, angebracht werden sollte. Denn der Rauch würde anfangs nur dorthin ziehen, statt den Alarm direkt auszulösen.

Auch die Einrichtung kann zum Problem werden: "Wir sehen immer wieder, dass Rauchmelder zwar zunächst korrekt befestigt werden, dann aber irgendwann mit Schränken oder einem Regal zugestellt werden", so die Stiftung Warentest. Die Geräte müssen aber frei bleiben.

Sehr große Räume oder Zimmer mit Raumteiler:

Ein zentral an der Decke montierter Rauchmelder deckt ein bis zu 60 Quadratmeter großes Zimmer sicher ab, so das Forum Brandrauchprävention. Größere Räume, aber auch Zimmer, die von deckenhohen Regalen oder Schränken geteilt werden, brauchen also weitere Rauchmelder.

Sehr hohe Räume und das Dachgeschoss:

Problematisch sind sehr hohe Räume. Die Geräte sind zwar für eine Deckenhöhe von bis zu sechs Metern ausgelegt. In manchen Lofts oder Hallen reiche das aber nicht aus.

Grund dafür ist ein physikalisches Phänomen: In jedem Raum steigt warme Luft unter die Decke und bildet dort ein unsichtbares Wärmepolster. Bei höheren Räumen ist dieses Luftpolster so dick, dass der Rauch es nicht durchdringen und die darüber montierten Warngeräte erreichen kann. Deshalb müssen dort Rauchmelder mit Stangen an der Decke tiefer in den Raum geführt werden.

Das gleiche Phänomen tritt in Räumen mit offenem Giebel unter Dächern auf. Auch hier sollte der Rauchmelder daher nicht zu hoch befestigt werden. Das Forum Brandrauchprävention rät zu einem Abstand zur Spitze von 0,5 bis 1 Meter.

Und es kommt auf die Dachschräge an: Bei einer leichten Steigung kann der Rauchmelder laut den Experten direkt an der Dachschräge festgemacht werden. Beträgt die Neigung über 20 Grad, sollte das Gerät aber mit Hilfsmitteln in waagerechter Position aufgehängt werden.

Eine Ausnahme bilden Zimmer mit Dachschrägen und einem waagerechten Mittelteil von mindestens einem Meter: Genau dorthin gehört der Rauchmelder.

Küche und Bad:

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Für Badezimmer sind Rauchmelder ungeeignet, weil hier der Wasserdampf reihenweise Fehlalarme auslösen würde. Hier ist das Brandrisiko aber auch gering.

Anders sieht es in der Küche aus, wo mit dem Herd eine potenzielle Gefahrenstelle steht. Auch hier kommen Rauchmelder an ihre Grenzen. Sie würden schon auslösen, wenn man nur den Deckel vom Kochtopf hebt oder den heißen Ofen aufmacht. Daher sind in der Küche Wärmemelder oder ein Herdalarm die besseren Lebensretter.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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