Geld, Wertschätzung, Atmosphäre? Deshalb kündigen Arbeitnehmer
31.03.2019, 06:37 Uhr
Um ihre Beschäftigten langfristig zu halten, sollten Arbeitgeber für eine ehrliche und aktive Kommunikation sorgen.
(Foto: imago stock&people)
Gründe dafür, darüber nachzudenken den Job hinzuschmeißen, gibt es so einige. Zum Beispiel miese Bezahlung, nervige Kollegen oder auch ein insgesamt besseres Jobangebot. Weshalb Arbeitnehmer tatsächlich ihren Job an den Nagel hängen, hat eine neue Untersuchung ergeben.
Spätestens wenn die Arbeit nur noch lästige Pflicht ist, denkt der eine oder andere darüber nach die Brocken hinzuschmeißen. Oder auch wenn der Chef fies ist, das Gehalt einfach nicht stimmt oder die Atmosphäre eine Katastrophe ist wird mitunter die Reißleine gezogen, sprich der Job gekündigt.
Doch was sind die Hauptgründe dafür, dass Beschäftigte ihr Unternehmen verlassen? Und welche Aspekte sind ihnen im Beruf am wichtigsten? Dieser Frage ist das Beratungsunternehmen Compensation Partner gemeinsam mit dem Vergleichsportal Gehalt.de nachgegangen. Zu diesem Zweck wurden im Januar dieses Jahres rund 1000 Personen in einer Untersuchung befragt.
Mangelnde Wertschätzung hat Stress und Gereiztheit zur Folge
Ergebnis: Der häufigste Grund für eine Kündigung seitens der Arbeitnehmer ist eine zu geringe Wertschätzung durch ihre Vorgesetzten. Dies kann laut anderer Untersuchungen Stress und Gereiztheit zur Folge haben. Umgekehrt können sich lobende Worte oder Gesten vom Chef positiv auf Leistung, Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter sowie auf ihre Verbundenheit zum Unternehmen auswirken. Rund 45 Prozent der Befragten gaben auch mangelnde Wertschätzung als Ursache für ihren Wechsel des Arbeitgebers an.
Weitere 40 Prozent kündigten aufgrund eines zu niedrigen Gehalts und 38 Prozent der Befragten erhielten ein besseres Angebot von einem anderen Unternehmen. "Eine angemessene Vergütung ist bei der Reduzierung der Mitarbeiterfluktuation essenziell. "Gehälter müssen deshalb stets auf ihre Marktaktualität überprüft werden", erklärt Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner.
Bei der Befragung gaben zudem 56 der Befragten an, dass ihnen eine positive Atmosphäre im Team "sehr wichtig" ist. Für 38 Prozent der Beschäftigten ist ein gutes Verhältnis zum Chef entscheidend und 37 Prozent legen den größten Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Das Gehalt folgt auf dem vierten Platz mit 33 Prozent. Allerdings würden knapp die Hälfte der Befragten wegen eines unangemessenen Gehalts darüber nachdenken, ihren Job bei ihrem Unternehmen hinzuschmeißen.
Weit abgeschlagen ist dagegen der Firmenwagen. Rund 60 Prozent der Teilnehmer stuft die Zusatzleistung auf vier Rädern mindestens als "eher unwichtig" ein.
Um ihre Beschäftigten langfristig zu halten, sollten Arbeitgeber laut der Umfrage für eine ehrliche und aktive Kommunikation sorgen. Dies gaben 58 Prozent der Befragten an. Dicht dahinter folgen attraktive Aufstiegsmöglichkeiten und ein höheres Einkommen mit jeweils 56 Prozent der Stimmen. Zudem wünschen sich 42 Prozent der Befragten flexible Arbeitszeiten in Form von Home-Office und Gleitzeit.
Quelle: ntv.de, awi