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Flexible Finanzreserve Die besten Rahmen- oder Abrufkredite

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Geld borgen ist deutlich teurer geworden.

Geld borgen ist deutlich teurer geworden.

(Foto: imago/allOver-MEV)

Rahmen- oder Abrufkredite waren lange eine lohnende Alternative zum teuren Dispo. Inzwischen allerdings bieten immer weniger Banken diese Möglichkeit an - und die allerwenigsten zu guten Konditionen. Wo Kunden dennoch fündig werden - die FMH-Finanzberatung sollte das für ntv herausfinden.

Das Konto überziehen und hohe Dispozinsen zahlen? Das ließ sich in den vergangenen Jahren gut vermeiden. Wer frisches Geld benötigte, schloss einfach einen Rahmen- oder Abrufkredit ab. Dabei zurrt der Kunde mit seiner Bank einen Kreditrahmen fest, ruft im Laufe der Zeit aber nur so viel ab, wie er gerade benötigt. Dieses Vorgehen war nicht nur deutlich flexibler als ein Dispo, sondern auch günstiger - und zwar um vier bis fünf Prozentpunkte.

Inzwischen allerdings wird es für Kunden immer schwieriger, einen günstigen Abruf- oder Dispokredit zu bekommen. Viele bundesweite Banken haben ihr Angebot in diesem Segment entweder eingestellt oder den Zinssatz auf das Niveau des Dispokredits angehoben. Damit ist das Produkt so gut wie tot.

Fast sieben Prozentpunkte Unterschied

Immerhin: Bei einigen Sparkassen gibt es noch verbilligte Kredite: Der spezielle Rahmenkredit wird hier über das Bezahlen mit der Debitkarte ausgeschöpft. Auch hier erhält der Kunde einen Kreditrahmen, den er im Laufe der Zeit abrufen kann, aber nicht muss. Der in Anspruch genommene Darlehensbetrag wird mit zwei Prozent pro Monat, mindestens aber mit 50 Euro zurückgezahlt. Je nachdem, bei welchen Sparkassen ein Kunde vorspricht, variieren die Zinsen allerdings sehr deutlich: Sie reichen von effektiv 4,80 Prozent bei der Salzlandsparkasse bis 11,67 Prozent bei der Weser-Elbe-Sparkasse.

Wenn man bedenkt, dass die Sparkassen vor allem Tagesgelder ihrer eigenen Kunden nutzen, um die Rahmenkredite auszuzahlen, wird schnell deutlich, welche Margen sie durch dieses Geschäftsmodell erzielen: Bei gerade einmal 0,5 oder 1 Prozent fürs Tagesgeld und 9 Prozent plus für den Rahmenkredit ist ein solches Vorgehen durchaus rentabel. Nur eben nicht unbedingt für den Kunden.

Dramatische Zinssprünge innerhalb eines Jahres

Wie schnell sich die Konditionen verändert haben, zeigt auch der Vergleich mit dem Vorjahr. 2022 lag der durchschnittliche Zinssatz für Rahmenkredite noch bei 6,45 Prozent. In der aktuellen Auswertung sind es bereits 9,14 Prozent.

Der Dispozins laut FMH-Dispovergleich liegt aktuell schon bei 11,75 Prozent - vor einem Jahr waren es noch 9,22 Prozent.

Für Kunden sind das keine guten Nachrichten, zudem die Zahl der guten Anbieter von flexiblen Ratenkrediten sehr überschaubar und meist auf bestimmte Regionen beschränkt ist. Bei den bundesweit agierenden Banken gibt es nur noch drei Anbieter, die überhaupt noch einen Abrufkredit anbieten - und die sind mit mehr als 9 Prozent Zinssatz keine wirkliche Empfehlung.

Immerhin: Bei den regionalen Banken gibt es durchaus noch Empfehlungen. Hier bieten die Salzlandsparkasse, die Sparkasse Spree-Neiße, die Sparkasse Oder-Spree, die Kreissparkasse Soltau und die Ostsächsische Sparkasse Dresden noch Zinsen von unter 6 Prozent und erhalten damit die Bestnote sehr gut. Mit gut bewertet hat die FMH zudem die Sparkasse Holstein und die Kreissparkassen Bautzen und Halle.

Quelle: ntv.de, awi

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