Ratgeber

Öko-Test urteilt süß-sauer Ein Orangensaft ungenügend, drei mangelhaft

Guter Saft geht auch günstig.

Guter Saft geht auch günstig.

(Foto: imago/Rainer Unkel)

Orangensaft - Sinnbild für eine gesunde und schmackhafte Erfrischung. Millionen Deutsche greifen täglich ins Saft- oder Kühlregal, um sich mit dem süß-säuerlichen Getränk zu versorgen. Doch was taugen die Säfte? Öko-Test wollte es genau wissen.

Deutschland ist Weltmeister - im Safttrinken. Durchschnittlich rund 22 Liter trinkt jeder Bundesbürger davon pro Jahr. Dabei kämpfen Apfel- und Orangensaft um Platz eins auf der Beliebtheitsskala. Grund genug für Öko-Test, sich Letzteren einmal genauer anzusehen.

Die Früchte hierfür stammen meist aus Brasilien, Mexiko, Paraguay, Spanien, Ägypten und Südafrika. Dort werden sie auch entsaftet. Der kleinere Teil kommt als Direktsaft in Tüte oder Flasche. Der Großteil wird zu Konzentrat verarbeitet. Dafür wird dem Saft durch Verdampfung Wasser und Aroma entzogen. Erst in Deutschland wird aus dem Konzentrat mittels Wasserzufuhr neben zuvor gesicherten Aromastoffen wieder Saft. Sowohl Direktsaft als auch Konzentrat werden hierzulande zwecks Haltbarkeit noch pasteurisiert.

Doch die Bedingungen, unter denen Arbeiterinnen und Arbeiter in den Herkunftsländern die Früchte für den Saft ernten, sind teilweise bitter. Studien belegen, dass die Farmarbeiter oft zu wenig verdienen, um die Grundbedürfnisse für sich und ihre Familien abzudecken, etwa Nahrung, Kleidung, Bildung und Vorsorge. Die Studien offenbarten auch eine Behinderung von gewerkschaftlicher Arbeit und eine mangelnde Arbeitssicherheit. Aber immerhin konnte das von Öko-Test beauftragte Labor bei keinem der Säfte Pestizide nachweisen.

Vier rasseln im Test durch

Und auch ein Trost: Acht Säfte können insgesamt mit "gut" empfohlen werden. Vier rasseln jedoch im Test durch. Die jeweils teuersten schneiden dabei am schlechtesten ab: unter den Bio-Säften der "Beutelsbacher Direktsaft Orangensaft", Demeter (Gesamturteil "mangelhaft"), unter den konventionellen der "Innocent Direktsaft Orange ohne Fruchtfleisch" (Gesamturteil "ungenügend"). Genau wie der "Granini Trinkgenuss Orange mit Fruchtfleisch" (Gesamturteil "mangelhaft"). Alle drei schneiden im Testergebnis Produktion und Transparenz nur "mangelhaft" ab. Der "Valensina Frühstücks-Orange ohne Fruchtfleisch" patzt unter anderem dadurch, dass ihm unnötigerweise Vitamin C zugesetzt wurde (Gesamturteil "mangelhaft"). Der Beutelsbacher lässt zudem bei Inhaltsstoffen und der Aromaqualität zu wünschen übrig.

Preis-Leistungssieger bei den Konzentraten sind der "Rio D‘Oro Orangensaft" von Aldi Süd (gut/0,85 Euro) und der "Solevita 100 % Orange" von Lidl zum selben Preis. Ebenfalls "gut", aber mit 1,69 Euro pro Liter deutlich teurer, schnitt der "Albi Orange" ab.

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Bei den Direktsäften liegen im Preis-Leistungs-Verhältnis die Produkte von Penny ("Paradiso Orange mit Fruchtfleisch"), Rewe "Beste Wahl Orangensaft Direktsaft mit Fruchtfleisch" und Norma "Trimm Orange Direktsaft mit Fruchtfleisch" für 1,39 Euro vorn. Ebenso zu empfehlen sind der "Alnatura Orangensaft 100 % Direktsaft" (2,59 Euro) und der "Voelkel Orange 100 %" für 4,70 Euro je Liter (alle "gut").

Nicht zu kalt und zu viel

Übrigens sollte Orangensaft nicht direkt aus dem Kühlschrank getrunken werden. Erst wenn er eine Weile draußen war, entfaltet sich das volle Aroma. Und trotz der zum Teil positiven Testergebnisse sollte Orangensaft nicht in Unmengen getrunken werden, denn ein Liter enthält bis zu 100 Gramm fruchteigenen Zucker - was in etwa 33 Stück Würfelzucker entspricht.

Quelle: ntv.de, awi

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