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Streichfett im Warentest Eine Butter ist nur "ausreichend" - und die ist teuer

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Butter wird aus dem Rahm der Kuhmilch gemacht.

Butter wird aus dem Rahm der Kuhmilch gemacht.

(Foto: imago stock&people)

Vor rund einem Jahr konnte man fast glauben, Butter wäre überraschenderweise zu einem Luxusgut mutiert. So teuer war sie zwischendrin. Mittlerweile ist sie wieder erschwinglich. Fragt sich nur noch, ob auch die Qualität stimmt. Warentest kennt die Antwort.

Gerade erst sorgte ein Margarine-Test ob seiner schlechten Ergebnisse für Aufsehen. Nun ist Butter an der Reihe - und ihrerseits Gegenstand von Tests. Worüber die Stiftung Warentest Auskunft gibt, denn sie verkostete 30 Marken. Davon 18 mildgesäuerte (wird am meisten verkauft), 6 aus Süßrahm und 6 aus Sauerrahm. Bei 7 handelt es sich um Bio-Produkte. Zu Preisen zwischen 1,39 und 3,40 pro 250 Gramm.

Und das Erste, was ins Auge fällt, ist, dass das Streichfett wieder deutlich günstiger zu haben ist. Zwischendrin kostete ein Päckchen Butter der günstigsten Marken auch schon mal rund 2,30 Euro. Inzwischen ist der Preis wieder deutlich gesunken: Jetzt kosten 250 Gramm im Schnitt 1,40 Euro. So soll es auch sein, schließlich handelt es sich bei Butter um ein Gut des lebensnotwendigen Bedarfs.

Abgesehen davon ist es eine Weile her, da war Butter als Cholesterinbombe verschrien. Nicht wenige Verbraucher schmierten seit den 1980er-Jahren deshalb Margarine aufs Brötchen. Die galt wegen ihrer ungesättigten Fettsäuren als gesünder. Die gesättigten aus der Kuh sollten hingegen das Risiko für Diabetes und Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen erhöhen. Ein paar Jahrzehnte später gilt Butter als rehabilitiert. Zumindest, wenn sie in Maßen verzehrt wird. Was genauso für die pflanzliche Alternative gilt. So rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, nicht mehr als 30 Gramm Butter oder Margarine pro Tag aufs Brot zu verstreichen. Ansonsten sollte beim Fettkonsum das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Säuren passen. Erstere kommen meist deutlich zu kurz.

24 Butterprodukte schnitten "gut" ab

Wird dies beachtet, fällt Butter neueren Untersuchungen zufolge als Dick- und Krankmacher aus. Der tierische Schmierstoff - der aus dem Rahm der Kuhmilch gemacht wird - darf also unbesorgt in Maßen verwendet werden. Vorausgesetzt, die Qualität stimmt.

Was laut Warentest zumeist der Fall ist. Denn bei der Untersuchung schnitten insgesamt 24 Butterprodukte "gut" ab. Untersucht wurde neben Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl - und zwar am Tag, an dem das Mindesthaltbarkeitsdatum ablief oder kurz danach - die Streichfähigkeit, das Vorhandensein von Schadstoffen und Keimen sowie die Deklaration auf der Verpackung.

Testverlierer ist die "Dairygold Original Irische Butter" für rund 2,99 Euro. Anders, als man es von irischer Butter erwartet, zeigte die sich nicht wirklich streichfähig, sondern war die zweithärteste im Test. Außerdem roch sie deutlich käsig, schmeckte ranzig und wies einen erhöhten Gehalt an Hefen, Schimmelpilzen und gesättigten Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (MOSH) auf. Letztere können sich im Körper anreichern, die gesundheitlichen Langfristfolgen sind noch ungeklärt. Zwar enthielten auch andere Butter-Päckchen MOSH, aber bei keiner wurde wie bei Dairygold der Orientierungswert der Lebensmittelüberwachung und -wirtschaft überschritten. Das Gesamturteil: "ausreichend" (Note 4,3).

Gut und günstig für 1,39 Euro

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Bei der Bio-Süßrahmbutter von Alnatura (rund 2,79 Euro) trat Öl aus und sie schmeckte alt. Die Streichfähigkeit ließ stark zu wünschen übrig. Insgesamt fand sie Stiftung Warentest "befriedigend" (Note 3,5). Die Bio Heumilch Butter von Käse Rebellen (ca. 2,95 Euro) ölte ebenfalls aus, roch und schmeckte wenig aromatisch und am Rand leicht alt. Trotz der Note 3,5 im Sensorik-Test schafft sie es aber insgesamt noch auf eine "befriedigende" 2,6.

Das beste Testergebnis mit 1,7 ("gut") konnte die "Lidl Milbona Bio Butter aus frischem Rahm", eine Süßrahmvariante für rund 2,59 Euro, einfahren. Im Sensorik-Urteil gab es sogar eine 1,5 - genauso wie für die "Meggle Feine Butter" (1,70 Euro, Gesamtnote 1,9). Ebenfalls "gut" schnitten unter anderem die günstige "Penny Deutsche Marken-Butter", die "Milsani Deutsche Markenbutter" von Aldi Süd und die "KauflandK-Classic Deutsche Markenbutter" von Kaufland sowie die "Landfein Deutsche Markenbutter" von Norma ab (alle 1,39 Euro, Gesamtnote 2,0, beziehungsweise 2,1).

Quelle: ntv.de, awi/rka

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