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Neue Typklassen Kfz-Versicherung Für wen das Autofahren 2026 teurer wird

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Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle.

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle.

(Foto: dpa)

Muss für die Autoversicherung im Jahr 2026 mehr bezahlt werden? Oder wird sie sogar billiger? Für die Beiträge spielen die jährlich neu berechneten Typklassen eine wichtige Rolle. Welche Modelle davon besonders betroffen sind, lesen Sie hier. 

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die jährliche Neuberechnung der Typklassen veröffentlicht. Das hat Auswirkungen auf die Höhe der Kfz-Versicherung. Die aktuellen Neueinstufungen werden zum 1. Januar 2026 wirksam. Grundlage für die Typklasseneinstufung ist die Schadenbilanz der letzten drei Jahre. Fahrzeugtypen, die häufig in Unfälle verwickelt sind und hohe Reparaturkosten verursachen, werden besonders hoch eingestuft.

Die Typklassenstatistik bildet die Schadenbilanzen aller rund 33.000 in Deutschland zugelassenen Automodelle ab. In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). Was ändert sich dort?

Für 75 Prozent der Autofahrer bleibt es bei der Typklasse

Der GDV hat für rund 5,9 Millionen Autofahrer höhere Einstufungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung berechnet, für rund 4,5 Millionen niedrigere Typklassen, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Für rund 32 Millionen beziehungsweise rund 75 Prozent der Autofahrer bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres.

"Große Sprünge sind die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten", so Asmussen. So finden sich etwa der Renault Clio 1.3 und der VW ID.4 Pure 125 zwei Klassen niedriger als vorher wieder, während der Ford Focus 1.0 nun zwei Klassen und der Renault Austral 1.3 sogar drei Klassen höher eingestuft sind als im Vorjahr.

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich sind, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der BMW 730D und der Jeep Grand Cherokee 3.6 hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Hyundai i10 1.1 und der Opel Corsa-D 1.4 eher niedrige Klassen.

Sonderkündigungsrecht bei Erhöhung des Beitrags

Auch das Vergleichsportal Verivox hat einen Blick auf die neuen Typklassen geworfen und stellt fest, dass die Kfz-Teilkosten-Versicherung für ein paar Modelle, beispielsweise für einen Renault Austral, einen Hyundai Kona und einen elektrischen Smart #1, teurer wird. Um 211 Euro (24 Prozent) steigt der Teilkasko-Beitrag für den Renault, die Haftpflicht-Prämie des französischen Hybrid-SUV wird um 131 Euro (21 Prozent) teurer. Für die Teilkasko des Kona muss ein 45-Jähriger aus Passau im nächsten Jahr 184 Euro (23 Prozent) mehr berappen. Die Haftpflicht des Smart #1 wird um 100 Euro (20 Prozent) teurer.

2026 zahlt der 45-jähriger-Lynk-01-Fahrer aus Passau 1029 Euro (39 Prozent) weniger für die Vollkasko-Versicherung durch die neuen Typklassen. Für einen Mercedes-Benz GLC 220D sinkt der Vollkasko-Beitrag um 707 Euro (30 Prozent), die Haftpflicht wird um 107 Euro (14 Prozent) günstiger. Der GLC sinkt um zwei Klassen in der Haftpflichtversicherung und um vier weitere in der Vollkasko. Da die Haftpflicht immer inkludiert ist, profitieren Versicherte mit Rundumschutz von beiden Umstufungen.

Erhöht sich durch die Neueinstufung der Beitrag zur Kfz-Versicherung, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Auf der Seite des GDV ist eine individuelle Abfrage der Typklasse von mehr als 30.000 Fahrzeugen möglich.

Quelle: ntv.de, awi

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