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Hier schmeckt der Rausch Welches Craft-Bier ist Testsieger?

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Große Vielfalt, gute Qualität: Craft-Bier überzeugt im Test.

Große Vielfalt, gute Qualität: Craft-Bier überzeugt im Test.

(Foto: dpa)

Wer Lust auf ein aromaintensives Bier von experimentierfreudigen Brauern hat, kann zum Craft-Bier greifen. Wie das so schmeckt und ob auch die Qualität stimmt, hat Warentest untersucht.

Craft-Bier ist bei all jenen gefragt, die von ihrem Bier mehr Individualität und Qualität erwarten als von den massentauglichen Produkten der Großbrauereien - selbst wenn auch die sehr gut sein können. Ursprünglich kommt der Trend für hochwertige Biere aus den USA. "Craft" steht für handgemacht. Das klingt vielversprechend.

Laut dem Reinheitsgebot von 1516 dürfen zum Brauen hierzulande eigentlich nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden. Rechtlich bindend ist in Deutschland hingegen das "Vorläufige Biergesetz" von 1993, wonach fast nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser zugelassen sind. Für obergäriges Bier sind zusätzlich einige Zuckerarten und Farbmittel erlaubt. Außerdem dürfen Brauer einige Klärmittel verwenden, wenn diese wieder herausgefiltert werden.

Beim Craft-Bier wird hingegen auch munter mit anderen Aromen experimentiert, was den Bieren allerdings nicht zum Schaden gereicht, wie Warentest in einer aktuellen Untersuchung von 12 Bieren festgestellt hat. Da Craft-Biere oft regionale Produkte sind, wurden für die Untersuchung exemplarisch Biere ausgewählt, die bundesweit stationär oder im Onlinehandel erhältlich sind.

Südfrüchte, Honig, Sherry mit blumigen Noten - Prost

Bei den getesteten Sorten India Pale Ale (IPA) und Pale Ale wurden überwiegend gute Noten vergeben. Und mehr noch: acht Biere zeugen von hoher Braukunst, fünf schmecken hervorragend.

Das beste India Pale Ale ist das teure "Überseehopfen IPA" der Rügener Insel-Brauerei für 2,99 Euro in der 0,33-Liter-Flasche ("gut", Note 1,6). Es riecht und schmeckt außergewöhnlich komplex, nach Südfrüchten, Honig, Sherry mit blumigen und holzigen Noten. Auch die anderen haben intensive Fruchtnoten, etwa von Ananas oder Zitrusfrucht. Sie sind auch dank Aromahopfen möglich.

Platz eins der Pale Ales teilen sich das online erhältliche "Lille Pale Ale" (2,49 Euro je 0,33-Liter-Flasche) und das "Störtebeker Atlantik-Ale" für 1,39 Euro in der 0,5-Liter-Flasche (beide "gut", 1,9). Letzteres ist gleichzeitig das günstigste unter den besten Bieren im Test.

Geschmack nach Erbsen aus der Dose

Testverlierer ist das "Dolden Sud IPA" von Riedenburger Brauhaus ("ausreichend"). Die Tester bemängelten einen leicht schweflig-fauligen Geruch sowie einen Geschmack nach Erbsen aus der Dose. Zudem war es mit Milchsäurebakterien verunreinigt. Diese können über den Hopfen ins Bier gelangt sein oder auf ein Hygieneproblem im Brauhaus hindeuten.

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Beim Dosenbier "Steam Brew Session IPA" von Lidl ("befriedigend") wies Warentest Bisphenol A nach. Der Schadstoff kann aus Dosen in den Inhalt übergehen und bei langfristiger Aufnahme unter anderem die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Ansonsten gab es aber bei den untersuchten Bieren wenig zu meckern. Dennoch sollten Zecher auch beim Craft-Bier nicht hemmungslos zulangen. Denn auch hier gilt: analog zum Promillepegel steigt die Wahrscheinlichkeit, am nächsten Tag unter Kopfschmerzen zu leiden. Zudem sei an dieser Stelle auf eine frühere Kampagne des Bundesgesundheitsministeriums verwiesen, wo es heißt: "Alkohol macht mehr kaputt, als du denkst".

Quelle: ntv.de, awi

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