Warentest mag's fruchtig Zwei Orangensäfte sind "mangelhaft"
26.10.2023, 07:03 Uhr Artikel anhören
Guter Saft geht auch fast günstig.
(Foto: imago/Rainer Unkel)
Orangensaft - Sinnbild für eine gesunde und schmackhafte Erfrischung. Millionen Deutsche greifen täglich ins Saft- oder Kühlregal, um sich mit dem süß-säuerlichen Getränk zu versorgen. Die Stiftung Warentest verrät, wo zugelangt werden sollte.
Deutschland ist Weltmeister - im Safttrinken. Durchschnittlich rund 22 Liter Saft trinkt jeder Bundesbürger pro Jahr. Dabei kämpfen Apfel- und Orangensaft um Platz eins auf der Beliebtheitsskala. Grund genug für die Stiftung Warentest, sich Letzteren einmal genauer anzusehen.
Untersucht wurden 26 Orangensäfte, darunter 9 Direktsäfte und 17 aus Konzentrat. Jeder Zweite bekommt das Testurteil "gut", geschmacklich liegen die Direktsäfte vorn. Allerdings gabs auch schlechte Noten - für fehlendes Aroma, zu wenig Vitamin C oder erhöhte Chloratgehalte. Zwei Säfte sind "mangelhaft".
Die Früchte hierfür stammen meist aus Mittel- und Südamerika. Dort werden sie auch entsaftet. Der kleinere Teil kommt als Direktsaft in Tüte oder Flasche. Der Großteil wird zu Konzentrat verarbeitet. Dafür wird dem Saft durch Verdampfung Wasser und Aroma entzogen. Erst in Deutschland wird aus dem Konzentrat mittels Wasserzufuhr nebst zuvor gesicherter Aromastoffen wieder Saft. Sowohl Direktsaft als auch Konzentrat werden hierzulande zwecks Haltbarkeit noch pasteurisiert.
Alles wird teurer
Zunächst einmal die betrübliche Feststellung, dass auch vor Orangensaft die Inflation nicht Halt macht. Kostete ein Liter Direktsaft vor einigen Jahren noch ab 1,49 Euro, sind es jetzt 1,99 Euro - bei Produkten aus Konzentrat waren es früher 0,95 Euro, jetzt sind es 1,29 Euro. Und es könnte noch teurer werden, denn laut dem Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie ist der Konzentrat-Vorrat in Brasilien, dem Hauptlieferland, historisch niedrig, die aktuelle Ernte schwach.
Qualität und intensiven Geschmack bekommen Safttrinker vor allem bei Direktsäften. Die besten kommen nah an das Aroma von frisch Gepresstem heran. Den ersten Platz teilen sich der "K-Favourites Gekühlte Orangensaft" mit Fruchtfleisch von Kaufland und der "Solevita Orange Premium mit Fruchtfleisch" von Lidl - beide mit der Note 2,0 und einem Preis zu ca. 1,99 Euro pro Liter.
Bei den Konzentratprodukten schafft dieses Niveau nur einer. Der "Hohes C Orange mit Fruchtfleisch mit Acerola", der mit 1,79 pro Liter der günstigste der Geschmackssieger ist. Unter anderem wegen Mängel im Hinblick auf die Deklaration schafft er es aber nur auf die Gesamtnote 2,5. Besser wurde der "Valensina Frühstücks-Orange ohne Fruchtfleisch" (1,99 Euro pro Liter) bewertet: Note 2,2.
Huch - Valensina auch Testverlierer
Doch die beliebte Marke landet gleichzeitig auch auf einem der beiden letzten Plätze: Der "Valensina Mildes Frühstück Orange mit Acerola & natürlichem Orangenblütenaroma" für 1,99 Euro pro Liter ist nach Warentest-Urteil "mangelhaft" (Note 5,0). Der Grund: Vom erwähnten Aroma ist in der Geschmacksanalyse nichts zu merken - maximal im Geruch erkannte das Prüf-Team eine Blütennuance. "Wer nur Mini-Mengen einer Zutat einsetzt, sollte nicht damit werben", so das Fazit der Tester.
Auch der "Dennree Orangensaft" (ebenfalls 1,99 Euro pro Liter) wird mit "mangelhaft" abgestraft. Denn für Saft aus Konzentrat gilt: Aromastoffe, die beim Konzentrieren entzogen wurden, müssen ihm danach wieder zugesetzt werden. Diese Vorgabe hält der Hersteller laut Stiftung Warentest nicht ein.
Quelle: ntv.de, awi/rka