Bayern Gesundheitsbehörde: Mehr Borreliose-Fälle in Bayern
14.10.2025, 04:02 Uhr
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
2025 steigt die Zahl der Borreliose-Fälle im Freistaat sprunghaft. Die von Zecken übertragene Krankheit löst oft Hautrötungen aus – doch auch schlimmere Symptome sind möglich.
Erlangen (dpa/lby) - In Bayern sind im Jahr 2025 deutlich mehr Borreliose-Fälle gemeldet worden als in den Vorjahren. Bis Anfang Oktober habe man bereits gut 4.800 Fälle der Infektionskrankheit registriert, teilte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Vorjahreszeitraum waren rund 3.500 Fälle, im Vergleichszeitraum 2023 etwas mehr als 2.900 Borreliose-Infektionen der Behörde mitgeteilt worden.
Generell schwanke die Zahl der gemeldeten Infektionen mit Lyme-Borreliose meist zwischen etwa 3.000 und 6.000 Fällen pro Jahr, erklärte der LGL-Sprecher. Allerdings würden der Landesbehörde eigenen Erkenntnissen zufolge längst nicht alle Fälle übermittelt, sodass die tatsächliche Zahl der Infektionen um ein Vielfaches höher liegen dürfte.
Es gibt bisher keine Schutzimpfung
Die Lyme-Borreliose wird durch ein Bakterium namens Borrelia burgdorferi ausgelöst und geht in Deutschland vornehmlich durch Zecken auf den Menschen über. Sie gilt als häufigste durch Zeckenstiche übertrage Krankheit – noch vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Anders als gegen FSME gibt es gegen Lyme-Borreliose bislang keine Schutzimpfung.
In 80 bis 90 Prozent der Borreliose-Krankheitsfälle trete "Wanderröte" als Symptom auf, sagte der LGL-Sprecher. Damit ist eine Hautrötung gemeint, die sich kreisförmig um die Einstichstelle ausbreitet. Zusätzlich träten mitunter grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen auf.
In seltenen Fällen könnten Borrelien schwerere Erkrankungen des Nervensystems, der Haut, der Gelenke und auch des Herzens hervorrufen, erklärte der Sprecher. "Borrelieninfektionen können in den meisten Fällen sehr erfolgreich mit Antibiotika therapiert werden."
Zecken leben bevorzugt im oder am Wald
Zecken halten sich nach Angaben des LGL am liebsten im Wald, an Waldrändern, auf Grasstreifen an Waldwegen und in buschigem Gelände auf, seien aber auch regelmäßig in Gärten, Parks und auf Wiesen zu finden. Bei sommerlichen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit gingen sie am liebsten auf die Suche nach Wirten. Die Behörde empfiehlt, bei sommerlichen Gängen in die Natur lange Kleidung zu tragen und Zeckenschutzmittel zu verwenden.
Wenn man wieder zu Hause sei, solle man seine Haut und seine Kleider gründlich nach Zecken absuchen. Bei einem Stich solle man die Zecke mit einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen. Wer eine Wanderröte oder andere auffällige Symptome bemerkt, sollte zum Arzt gehen.
Quelle: dpa