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Bayern Mehr Sicherheit beim abendlichen Surfen auf der Eisbachwelle

Der tödliche Unfall einer Surferin auf der Eisbachwelle in München erschütterte die Menschen. Inzwischen darf man dort wieder aufs Brett steigen. Nun ergreift die Stadt eine Vorsichtsmaßnahme.

München (dpa/lby) - Das abendliche Surfen auf der Eisbachwelle in München soll sicherer werden – mit einer Beleuchtung. In Betrieb gehen sollen die Lichter erstmals am Freitagabend, wie das Baureferat in München mitteilte. Von 5.30 bis 22.00 Uhr ist das Surfen dann an der berühmten Münchner Welle erlaubt. Nachts bleibt der Freizeitsport weiter verboten. 

Installation bei Bachauskehr

Das Baureferat begründete die Maßnahme mit den besonderen Gefahren. Der Unfall, bei dem im April eine Surferin tödlich verunglückte, habe sich in der Nacht ereignet, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage der Münchner CSU-Fraktion. Die Dunkelheit habe die Rettungsmaßnahmen erheblich erschwert. Nun könne die Feuerwehr bei Bedarf helleres Licht zuschalten. Installiert werden sollte die Beleuchtung im Zuge der jährlichen Bachauskehr, bei der der Grund des Gewässers gereinigt wird. 

Auch vom Alter her gibt es Einschränkungen, die in einer Allgemeinverfügung festgelegt sind. So ist das Surfen erst ab einem Alter von 14 Jahren erlaubt. Zudem gilt das Buddy-System, wonach Surferinnen und Surfer immer mindestens eine Person benötigen, die sie vom Ufer aus beobachten und die im Notfall helfen können. Und wer sich aufs Wasser wagt, muss fit sein und entsprechende Erfahrung haben. 

Seit Sommer Surfen mit Einschränkungen

Bei dem Unfall hatte sich die Fangleine einer jungen Frau beim Surfen im Untergrund des Eisbachs verhakt. Da sie mit dem Brett verbunden war, konnte sie sich nicht befreien. Erste Rettungsversuche durch andere Surfer scheiterten wegen der starken Strömung. Erst die Feuerwehr konnte die 33-Jährige aus den eisigen Fluten ziehen. Eine Woche später starb die Frau. 

In der Folge wurde die Welle gesperrt, auch wegen der Ermittlungen zur Unfallursache, die allerdings kein eindeutiges Ergebnis brachten. Erst Ende Juni wurde die Eisbachwelle wieder fürs Surfen freigegeben, allerdings mit Einschränkungen. 

Für München ist der Ort mehr als nur ein Freizeitspaß. Surferinnen und Surfer aus aller Welt reisen an, um hier ihre Künste auf dem Brett zu erproben. 

Auf der mittlerweile weltbekannten Welle darf erst seit 2010 offiziell gesurft werden – die Stadt duldet dort das Wellenreiten. Lange hatte die Surfer-Community in der Landeshauptstadt zuvor darum gekämpft. Schon etwa um 1975 hatten sich die ersten Surfer in den Eisbach gewagt – damals illegal.

Quelle: dpa

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