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Berlin & Brandenburg Artenschützer zu Kranich-Sterben: "Das geht unter die Haut"

Massenhaft tote Kraniche, weinende Helfer und ein Virus, das alles verändert. Wie Artenschützer im Einsatz gegen die Vogelgrippe versuchen, das Schlimmste zu verhindern.

Linum (dpa/bb) - Der Einsatz zur Bergung massenhaft verendeter Kraniche im Linumer Teichland im Nordwesten Brandenburgs bringt die freiwilligen Helfer an den Rand ihr Kräfte. "Das geht unter die Haut. Das sind Bilder, die man nicht vergisst. Das ist hart.", sagte der Leiter des Artenschutzzentrums in Linum Norbert Schneeweiß am Nachmittag. Er ist seit vielen Jahren für den Artenschutz aktiv und koordiniert den Einsatz von Helfern, die seit Tagen viele Kranich-Kadaver einsammeln.

 "Das steht auch nicht jeder durch. Es sind Leute weinend von der Fläche gegangen (...).", sagte Schneeweiß. Die Helfer seien vier bis achten Stunden im Einsatz. Das sei auch körperlich sehr belastend.

Das Naturschutzgebiet bei Linum gilt als einer der größten Rastplätze für Kraniche in Europa. "Hier gehen über 100. 000 Großvögel jeden Herbst zur Rast. Das heißt, wir müssen versuchen, das irgendwie auf kleiner Flamme zu halten", so der Artenschützer. Es sei auch im Sinne der Landwirte und aller Tierhalter, die Ausbreitung der Virus möglichst zu verhindern oder wenigstens zu reduzieren. 

Haben die Behörden schnell genug regiert? Artenschützer Schneeweiß sagte: "Es hat eine Dimension, da braucht es ein paar Tage bis es anläuft." Bislang seien wenige Ehrenamtliche vor Ort greifbar gewesen. "Jetzt ist die Welle der Unterstützung angelaufen. Wir sind sehr froh darüber."

Quelle: dpa

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