Berlin & Brandenburg Drogenlabor in Nauen – Abtransport von Chemikalien
30.10.2025, 07:59 Uhr
(Foto: Julian Stähle/dpa)
Die Größenordnung verblüfft selbst erfahrene Ermittler: In einem Industriegebiet in Brandenburg stoßen Polizei und Zoll auf mehr als 100 Kilo Drogen. Auch logistisch eine Herausforderung.
Nauen (dpa/bb) - Nachdem Polizei und Zollfahndung in Nauen (Landkreis Havelland) ein großes Drogenlabor ausgehoben haben, steht nun der Abtransport der Stoffe an. "Es wird mindestens heute den ganzen Tag dauern, die Chemikalien zu sichern und abzutransportieren", sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg. Voraussichtlich gehe der Einsatz auch noch am Freitag weiter.
Der Abtransport sei auch unter Gesundheitsschutzgesichtspunkten schwierig. Die Ermittler müssten Schutzanzüge tragen. Zudem müsse geklärt werden, wohin die Chemikalien transportiert und sicher entsorgt werden könnten.
Bei einem mehrstündigen Großeinsatz hatten Polizei und Zollfahndungsamt am Mittwoch das Labor in einer angemieteten Lagerhalle in einem Industriegebiet durchsucht. Die Ermittler stießen auf rund 100 Kilogramm Drogen und stellten mehr als 200.000 Euro in bar sicher. Zwei Verdächtige wurden nach Angaben des Sprechers festgenommen.
Chemikalien müssen analysiert werden
Laut Zollfahndungsamt wurden die Drogen 3-CMC und 4-CMC gefunden. Sie gehörten zu den Amphetaminen und seien als Partydroge einzustufen, sagte der Sprecher. Neben bereits fertigen Drogen seien große Mengen an chemischen Stoffen entdeckt worden, die für die Herstellung benötigt werden. Diese müssten nun alle analysiert werden. Das werde voraussichtlich Tage brauchen. Crystal Meth gehöre nach bisherigen Erkenntnissen nicht dazu.
An der Razzia unter der Federführung des Zollfahndungsamtes waren nach den Angaben rund 150 Beamte und Beamtinnen unter anderem von der Bundespolizei beteiligt. Dem Einsatz gingen langwierige Ermittlungen voraus, wie es hieß. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder).
Quelle: dpa