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Berlin & Brandenburg Illegaler Handel mit Pyrotechnik: Angeklagter schweigt

(Foto: Taylan Gökalp/dpa)

Rund 200 Kilo Pyrotechnik fanden Ermittler in einer Wohnung in Berlin-Neukölln: Ein Mann soll mit seinen beiden Söhnen über einen Onlinehandel illegal Feuerwerkskörper verkauft haben.

Berlin (dpa/bb) - Tausende Feuerwerkskörper wurden in einer Wohnung in Berlin-Neukölln sichergestellt. Knapp zwei Jahre später steht ein 44-Jähriger vor dem Amtsgericht Tiergarten. Er soll gemeinsam mit seinen gesondert verfolgten Söhnen einen illegalen Handel mit Pyrotechnik betrieben haben. Zudem muss er sich wegen Betrugs verantworten. Er soll vor rund fünf Jahren Corona-Soforthilfe erschlichen haben – 29.000 Euro habe er zu Unrecht erlangt. Zu Prozessbeginn schwieg der 44-Jährige.

Dem Mann werden 53 Fälle des strafbaren Umgangs und des Verkehrs mit explosionsgefährlichen Stoffen zur Last gelegt. Über einen "konspirativ organisierten Onlinehandel" soll er laut Staatsanwaltschaft im November und Dezember 2023 bundesweit Bestellungen angenommen und sie entweder vor Ort ausgeliefert oder per Paket versandt haben. Bei einer Durchsuchung seien rund 200 Kilogramm Pyrotechnik sichergestellt sowie 50.800 Euro mutmaßlicher Handelserlös beschlagnahmt worden.

Über 6.000 Verkäufe von Großfeuerwerk

Über soziale Netzwerke und verschlüsselte Kommunikationsdienste soll der Angeklagte gemeinsam mit seinen zwei Söhnen die Pyrotechnik angeboten und Bestellungen abgewickelt haben. Darunter seien laut Staatsanwaltschaft über 6.000 Verkäufe von Großfeuerwerk gewesen, die ausschließlich für ausgebildete Pyrotechniker mit behördlicher Genehmigung zugelassen seien – dazu zählen Kugelbomben, die den Angaben zufolge bei unsachgemäßer Handhabung lebensgefährlich sein können.

In einer weiteren Anklage wird dem 44-Jährigen vorgeworfen, im Frühjahr 2020 neun Anträge auf Corona-Soforthilfe gestellt und dabei wahrheitswidrige Angaben gemacht zu haben. Er habe 29.000 Euro erschlichen – "eine Rückzahlung erfolgte bislang nicht", so die Anklage. Zudem wird dem Mann versuchte gefährliche Körperverletzung und Nötigung zur Last gelegt. Er soll mit einem Transporter auf einen Mann zugefahren sein, der in einem Verfahren gegen ihn ausgesagt habe.

Für den Prozess sind bislang drei weitere Verhandlungstage bis zum 17. Oktober vorgesehen.

Quelle: dpa

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