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Berlin & Brandenburg Schüsse in den Rücken: Prozess um versuchten Auftragsmord

Ein Mann wird von mehreren Kugeln getroffen. Als der mutmaßliche Schütze einen erneuten Schuss abfeuern will, klemmt die Waffe. Die Ermittler gehen von einem angeheuerten Killer aus.

Berlin (dpa/bb) - Nach Schüssen auf einen Mann in Berlin-Lankwitz haben zwei Angeklagte vor dem Landgericht geschwiegen. Die Staatsanwaltschaft geht von einem versuchten heimtückischen Mord aus Habgier aus. Ein 26-Jähriger soll im Auftrag eines 30-jährigen Angeklagten auf das Opfer gefeuert haben. Der 31-jährige Mann sei durch drei Schüsse lebensgefährlich verletzt worden.

Der mutmaßliche Auftraggeber habe den 31-Jährigen aus dem Weg schaffen wollen, heißt es in der Anklage. Es sei ihm darum gegangen, gemeinsam betriebene Drogengeschäfte allein fortzuführen und allein über die daraus entspringenden Gewinne zu verfügen. Den 26-jährigen Angeklagten habe er gegen Bezahlung einer Summe von mutmaßlich 10.000 Euro mit der Tötung des Geschäftspartners beauftragt.

Waffe versagte nach mehreren Schüssen 

Unter einem Vorwand soll der 26-Jährige den 31-Jährigen am 29. November 2024 zu einem Treffen in Lankwitz gelockt haben. Sie hätten sich zunächst unterhalten. Als sie sich knapp 40 Minuten später verabschiedeten und der 31-Jährige dem mutmaßlichen Schützen den Rücken zukehrte, habe dieser in Tötungsabsicht mindestens drei Schüsse in Richtung Oberkörper des Opfers abgefeuert, heißt es weiter in der Anklage.

Ein weiterer beabsichtigter Schuss aus der Nähe in Richtung des Kopfes des Mannes schlug den Ermittlungen zufolge fehl, weil die Waffe versagt habe. Der 26-Jährige soll dem Mann noch mit der Waffe gegen den Kopf geschlagen und ihn zurückgelassen haben. Da der 31-Jährige selbst den Notruf verständigen konnte, sei er schnell aufgefunden und medizinisch versorgt worden.

Die deutschen Angeklagten sollen auch im Ermittlungsverfahren zu den Vorwürfen geschwiegen haben. Der 26-Jährige befindet sich seit April in Untersuchungshaft, der mutmaßliche Auftraggeber wurde im August festgenommen. Der 31-jährige Geschädigte soll am zweiten Prozesstag vor dem Berliner Landgericht am 4. November als Zeuge befragt werden.

Quelle: dpa

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