Hamburg & Schleswig-Holstein Hat ein Wolf Schafe in Hamburg gerissen? Genprobe noch offen
24.09.2025, 05:33 Uhr
Zieht ein Wolf im Hamburger Süden durch die Wiesen, Weiden und Wälder? Ein Landwirt ist davon überzeugt. Zwei tote Schafe fand er kürzlich auf seiner Weide. Doch Klarheit gibt es bisher nicht.
Hamburg (dpa/lno) - Mehr als eine Woche, nachdem zwei Schafe auf einer Weide im Hamburger Süden möglicherweise von einem Wolf gerissen worden sind, gibt es noch keine Bestätigung für diesen Verdacht. "Nach wie vor ist nicht bestätigt, dass der jüngste Nutztier-Riss auf einen Wolf zurückzuführen ist. Das Ergebnis der Genprobe steht noch aus und wird in rund zwei Wochen erwartet", sagte ein Sprecher der Umweltbehörde in Hamburg.
Die beiden Kamerunschafe waren in der Nacht zum Montag vor einer Woche gerissen worden. Das eine Tier sei bereits tot gewesen, als er es am Morgen entdeckt habe, sagte Landwirt Marc Janz, der den Hof im Stadtteil Marmstorf nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen betreibt. Das andere Schaf sei durch einen Biss in die Kehle so schwer verletzt gewesen, dass es eingeschläfert worden sei. Er vermutet, dass es ein Wolf war. Sein Wohnhaus sei nur etwa 30 Meter entfernt. Gehört habe er aber nichts.
Der Wolf wurde der Umweltbehörde zufolge 2013 das erste Mal gesehen. Seit fast zehn Jahren arbeiten deshalb mehrere Wolfsbetreuerinnen und Wolfsbetreuer für die Stadt. Sie beraten Tierhalter und protokollieren mögliche Wolfsrisse, Sichtungen und weitere Hinweise.
Sollte sich der Riss in Marmstorf als ein Wolfsriss herausstellen, wäre es erst der dritte auf Hamburger Gebiet. Bisher wurden 2018 in Schnelsen und im April dieses Jahres in Neuenfelde Wildtier-Risse durch Wölfe bestätigt.
Gesehen wurde das Tier in Hamburg dagegen schon öfter. In diesem Jahr tappte ein Wolf in Borghorst in eine Fotofalle, einer wurde im Duvenstedter Brook gesehen und in der Fischbeker Heide wurde Losung eines Wolfs gefunden.
Quelle: dpa