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Mecklenburg-Vorpommern Zwei Wochen nach Fabians Verschwinden - weitere Ermittlungen

Vor zwei Wochen war es zunächst ein Vermisstenfall. Später wurde klar, es geht um ein mutmaßliches Gewaltverbrechen - der Fall Fabian beschäftigt weiter die Ermittler.

Güstrow (dpa/mv) - Zwei Wochen nach dem Verschwinden des achtjährigen Fabian aus Güstrow und rund anderthalb Wochen nach dem Fund seiner Leiche dauern die Ermittlungen weiter an. Es gebe bislang keine Festnahme, sagte Anne Neumerkel, Sprecherin der Rostocker Staatsanwaltschaft am Nachmittag. Natürlich werde auch am bevorstehenden Wochenende weiter ermittelt. Weitere Details nannte sie, wie schon in den Vortagen, nicht.

Aus ermittlungstaktischen Gründen hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Fest steht, laut vorläufigem Obduktionsergebnis wurde Fabian Opfer eines Gewaltverbrechens.

Am Freitag, den 10. Oktober ging der Junge wegen Unwohlseins nicht zur Schule und blieb allein zu Hause, während die Mutter zur Arbeit ging. Als sie nach Hause kam, war Fabian weg und kam auch zu der sonst üblichen Zeit nicht wieder nach Hause. Die Mutter versuchte zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen und meldete ihn schließlich als vermisst.

Tagelange Suche nach Fabian

Tagelang suchten zahlreiche Einsatzkräfte nach ihm, per Hubschrauber, von Booten aus, mit Hunden - ohne Erfolg. Zunächst war vermutet worden, der Junge habe zu seinem Vater fahren wollen, der getrennt von der Mutter südlich von Güstrow lebt. Spürhunde hatten Fabians Spur bis zum Güstrower Busbahnhof verfolgen können und nahe dem Wohnort des Vaters wiederaufgenommen, bevor sie sich wieder verlor.

Am Dienstag vergangener Woche entdeckte dann eine Frau die Leiche des Jungen nahe Klein Upahl südwestlich von Güstrow. Den Ermittlern zufolge hatte ihr Hund angeschlagen.

Polizeiaktionen im Güstrower Umland

Über die Ermittlungsarbeit gaben zuletzt vor allem sichtbare Polizeiaktionen im Güstrower Umland Aufschluss. Am Freitag vor einer Woche untersuchten Polizisten einen Tümpel am Fundort von Fabians Leiche genauer, nachdem die Polizei zuvor eigentlich schon vom Fundort abgezogen war. Die Feuerwehr hatte den Tümpel dafür bis zu einem niedrigen Wasserstand abgepumpt.

Am Montag suchte die Polizei auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs südlich von Güstrow in Reimershagen. Mit Mistgabeln bearbeiteten Polizisten einen Misthaufen. Zuletzt suchten Polizisten am Donnerstag mit Ganzkörperanzügen, Schutzmasken, Gummihandschuhen und Überziehern über den Schuhen auf dem Gelände einer Entsorgungsfirma nördlich von Güstrow - wonach und ob sie erfolgreich waren, blieb auch in diesem Fall unklar.

Große Anteilnahme

Unterdessen wollen kommende Woche Menschen erneut in der Pfarrkirche im Zentrum Güstrows Fabian gedenken. Seine Familie möchte nach Aussage des örtlichen Pastors für die Hilfe und Anteilnahme danken. Der für Donnerstag geplante Trauergottesdienst solle Güstrowern "einen Abschluss" ermöglichen, sagte Pastor Jens-Peter Schulz. Bereits am Abend nach dem Fund von Fabians Leiche waren in der Kirche Hunderte Menschen zusammengekommen. Über Tage wuchs vor der Kirche das Meer aus Kerzen für Fabian.

Quelle: dpa

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